Halloween immer wilder

Die hierzulande noch relativ junge Mode des Halloween wird von Jahr zu Jahr wilder: Dieses Mal zählten Polizei und Feuerwehr schon 103 Einsätze im Hamburger Stadtgebiet. Nicht gezählt die vielen „Streiche“, die nirgends registriert wurden. Ob ein Farbbeutel-Anschlag auf die polizei-Außenstelle Volksdorf auch in diese Reihe gehört, ist ungewiss.

Es gab Brände von Müllcontainern, Zäunen und Altpapiercontainern. Vielfach kam Rasierschaum zum Einsatz: An diversen Schulen, aber auch (verkehrsgefährdend) auf Ampeln. Sachbeschädigungen und Körperverletzungen habe es gegeben, berichtet die Polizei – ernstlich verletzt worden sei aber niemand.

Von anderer Qualität war vielleicht der „Anschlag“ auf die Polizei-Außendienststelle in Volksdorf. SPD-Innenexperte Andreas Dressel hat ihn scharf verurteilt. „Wieder ist unsere Polizei zur Zielscheibe geworden. Solche Attacken dürfen nicht bagatellisiert und nicht toleriert werden“, warnte Dressel.

„Nur wer keine Argumente hat, wirft Steine und Farbbeutel. Wer so etwas tut, verabschiedet sich aus dem demokratischen Diskurs“, sagte Dressel, der selbst in Volksdorf lebt. Es sei zu hoffen, dass es endlich gelinge, die Verantwortlichen für solche Taten dingfest zu machen. Kürzlich hatte es Anschläge auf das Wohnhaus des Hamburger Innensenators und auf das Auto des Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei gegeben. Im Frühjahr war im Vorfeld der letzten Innenministerkonferenz in ähnlicher Weise wie jetzt in Volksdorf auch die Polizeiwache in Rissen angegriffen worden.

Die neue, im Gebäude des P+R-Hauses untergebrachte Volksdorfer Außenstelle des Polizeikommissariats 35 ist nur teilweise besetzt: Abends, nachts und am Sonntag hat die Wache geschlossen. Das war vor einigen Jahren auch Gegenstand eines Bürgerbegehrens. Dressel: „Die Bürger haben schon seit Jahren eine 24-Stunden-Präsenz in der Wache angemahnt. Angesichts des Tatzeitpunkts dieser Attacke hat diese Forderung nun eine neue, traurige Aktualität erhalten.“

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