Hafen: Merkel fällt Hamburg in den Rücken

Die größte chinesische Container-Linienreederei Cosco droht mit dem Abzug ihrer Verkehre aus Hamburg und fordert einen zügigen Ausbau der Fahrrinne der Elbe. Kanzlerin Merkel wies bei ihrem China-Besuch darauf hin, dass der künftige Tiefwasserhafen von Wilhelmshaven zum Anlanden der großen Containerschiffe besser geeignet sei, berichtet spiegel online. Sie soll unter Hinweis auf die gemeinsame Regierung mit den Grünen in Hamburg wenig Hoffnung auf eine Elbvertiefung gemacht haben.

ver.di-Landeschef Wolfgang Rose erklärt dazu: „Eine Kanzlerin, die Hamburg in den Rücken fällt. Ein Senat, der seine Chefsachen liegen lässt. Hamburgs Hafen und seine Arbeitsplätze sind in großer Gefahr, weil jahrelang beim Ausbau der Elbe getrödelt worden ist. Statt ihren Machtspielen nachzuhängen, sollte Hamburgs Regierung endlich das tun, was wirklich nötig ist, um den Hafen fit zu machen für die Zukunft. Dazu gehört die Elbvertiefung an erster Stelle. Der Senat darf jetzt nicht bis September das Arbeiten einstellen, weil der arbeitsunwillige Kapitän von Bord gegangen ist.

Es ist besorgniserregend, dass allein die größte chinesische Reederei In diesem Jahr nur noch 20 Prozent seiner Ladung in Hamburg löscht und 80 Prozent in Rotterdam. Im vergangenen Jahr kam noch 60 Prozent der Ladung in Hamburg an, 40 Prozent in Rotterdam. Die Folgen der Weltfinanzkrise sind längst noch nicht bewältigt. Daher können wir es uns Zeitverluste beim Hafenausbau überhaupt nicht leisten – darunter leiden Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze. Darüber kann auch ein fröhlich dreinblickender Wirtschaftssenator nicht hinweg täuschen. In allen Elbanrainerländern regiert die CDU: Warum bekommen die Christdemokraten es nicht hin, beim Thema Elbvertiefung endlich gemeinsam Fakten zu schaffen?

Dass die Kanzlerin in China Werbung gegen Hamburgs Hafen macht, ist ein Stück aus dem Tollhaus. Auf Dienstreisen mit dieser Art Wirtschaftsförderung können wir Hamburger gut verzichten, Frau Merkel!“

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