Gute Infrastruktur in neuen Vierteln

Mittlerer Landweg und Neugraben-Fischbek werden mit dem Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung unterstützt

Senat beschließt neue Fördergebiete in Bergedorf und Harburg im Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE)

Der Senat hat die Quartiere Mittlerer Landweg (Bergedorf) und Neugraben-Fischbek (Harburg) als neue RISE-Gebiete festgelegt. Damit kann die städtische Infrastruktur im Umfeld der neuen Wohnquartiere frühzeitig ausgebaut und verbessert werden. Zusammen mit den beiden neuen Gebieten gibt es in Hamburg derzeit 26 RISE-Quartiere.

Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt: „Mit dem Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung stärkt der Senat den sozialen Zusammenhalt in der Stadt. Wir investieren in die beiden neuen Fördergebiete Mittlerer Landweg und Neugraben-Fischbek und entwickeln damit gute und stabile Nachbarschaften. Für die neuen Bewohnerinnen und Bewohner und die bereits dort lebenden Menschen werden wir die soziale, kulturelle und sportliche Infrastruktur ausbauen sowie zusätzliche Orte der Begegnung und neue Angebote der Nahversorgung schaffen.“

Arne Dornquast, Bezirksamtsleiter Bergedorf: „Die neue Wohnsiedlung am Mittleren Landweg mit 756 Wohneinheiten, in dem zunächst geflüchtete Menschen leben werden, wollen wir als stabiles Quartier entwickeln, das in die Nachbarschaft integriert ist. Für eine gelungene Integration brauchen wir gute soziale, kulturelle und sportliche Infrastrukturen. Mit RISE können wir die ersten erforderlichen Schritte bereits in diesem Jahr umsetzen.“

Thomas Völsch, Bezirksamtsleiter Harburg: „In Neugraben-Fischbek entstehen neue attraktive Wohnquartiere für ca. 12.000 Menschen. Die städtebauliche Entwicklung des gesamten Stadtteils, die soziale Infrastruktur und die Nahversorgung müssen hier Schritt halten können. Dafür sind frühzeitige Planungen erforderlich, die wir mit der Integrierten Stadtteilentwicklung gut voranbringen können.“

Sowohl für das Gebiet Mittlerer Landweg als auch für Neugraben-Fischbek sind im Rahmen von Untersuchungen erhebliche Anpassungsbedarfe im Bereich der sozialen Infrastruktur festgestellt worden. Grund hierfür ist das starke Bevölkerungswachstum in beiden Quartieren. Deswegen wird nun unter Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner ein sogenanntes Integriertes Entwicklungskonzept mit den künftig umzusetzenden Zielen, Handlungsfeldern und konkreten Maßnahmen aufgestellt. Dieses Konzept bildet die Grundlage der Förderung bis 2023 (Mittlerer Landweg) bzw. 2026 (Neugraben-Fischbek).

Finanziert werden die Maßnahmen aus den Mitteln des Rahmenprogramms Integrierte Stadtteilentwicklung, als auch aus Mitteln der Bezirke Bergedorf und Harburg sowie anderer Behörden und von privater Seite wie z. B. Wohnungsunternehmen.

Mittlerer Landweg (Förderzeitraum 2017-2023)
Das rund 131 Hektar große Gebiet Mittlerer Landweg liegt in den ländlich geprägten Vier- und Marschlanden und gehört zum Bezirk Bergedorf. Es verfügt über eine relativ schwach ausgeprägte Infrastruktur. Durch den Zuzug der Geflüchteten – es handelt sich um den größten Standort der Flüchtlingsunterkünfte mit der Perspektive Wohnen – erhöht sich die Zahl der vor Ort lebenden Menschen von momentan ca. 650 auf mehr als 3.000.

Durch die Festlegung als RISE-Gebiet sollen im Quartier Mittlerer Landweg neue Orte der Begegnung und neue Nahversorgungsmöglichkeiten (z.B. Bäcker, Supermarkt, Apotheke) geschaffen werden. Soziale, kulturelle und sportliche Infrastrukturen sollen gestärkt, und das benachbarte Gewerbegebiet in die Gebietsentwicklung mit einbezogen werden. Durch den Ausbau der städtischen Infrastruktur soll eine gute Integration des neuen Wohnquartiers und der dort lebenden Menschen ermöglicht werden.

Für erste Projekte im Gebiet Mittlerer Landweg werden 3,7 Millionen Euro investiert, davon 1,1 Millionen Euro an RISE-Mitteln: die Modernisierung einer Sportanlage einschließlich des Neubaus einer Sporthalle sowie die Ausstattung eines Gemeinschaftstreffs. Noch in diesem Jahr sollen das Kulturheim modernisiert und die Erstausstattung eines Jugendclub finanziert werden.

Das Bezirksamt Bergedorf wird für die gesamte Laufzeit von 2017 bis 2023 einen externen Gebietsentwickler und einen Quartiersbeirat einsetzen. Diesem wird ein Verfügungsfonds für kleinere Projekte beiseite gestellt. Außerdem wird ein Stadtteilbüro eingerichtet. Für die Laufzeit des Fördergebiets werden dafür ca. 1,2 Millionen Euro aus RISE-Mitteln bereitgestellt.

Neugraben-Fischbek (Förderzeitraum 2017-2026)
Neugraben-Fischbek liegt im gleichnamigen Stadtteil im Bezirk Har¬burg und umfasst eine Fläche von 283 Hektar. Durch die geplanten Neubaugebiete Vogelkamp Neugraben, Fischbeker Heidbrook und Fischbeker Reethen und die Unterbringung von Geflüchteten an den Standorten Am Aschenland und Cuxhavener Straße sowie in der Erstaufnahme Geutensweg wird die Bevölkerung um rund 12.000 Bewohnerinnen und Bewohner wachsen. Das stellt die Leistungsfähigkeit der vorhandenen städtischen Infrastruktur vor große Herausforderungen.

Ziel der Festlegung als RISE-Gebiet ist es, Neugraben-Fischbek zu einem attraktiven und familienfreundlichen Wohnquartier zu entwickeln. Die vorhandenen sozialen Infrastrukturen sollen umgebaut und erweitert werden. Außerdem sollen die Neubaugebiete durch neue Geh- und Radwege miteinander verknüpft werden. Angebote der Nahversorgung, der Gastronomie und der medizinischen Versorgung sollen am neu geplanten Versorgungsstandort und neuem Mittelpunkt des Quartiers in Fischbek entstehen.

Das Bezirksamt Harburg wird für die gesamte Laufzeit von 2017 bis 2026 einen externen Gebietsentwickler einsetzen. Ein Quartiersbeirat wurde bereits eingesetzt. Diesem wird ein Verfügungsfonds für kleinere Projekte zur Seite gestellt. Außerdem wird ein Stadtteilbüro eingerichtet. Für die Laufzeit des Fördergebiets werden dafür ca. 1,8 Millionen Euro aus RISE-Mitteln bereitgestellt.

Zum Hintergrund: RISE – Rahmenprogramm Integrierte Stadtentwicklung
Mit dem Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung verfolgt der Hamburger Senat eine abgestimmte Strategie, Stadtteile oder Versorgungszentren mit besonderem Entwicklungsbedarf aufzuwerten und die Lebensqualität in diesen Quartieren zu verbessern. So entstehen attraktive Quartiere zum Leben, Wohnen, Arbeiten, Lernen und Einkaufen, die gleichzeitig einen sozialen Ausgleich, Zusammenhalt und die Chance auf Teilhabe für alle erreichen.

Zu RISE, das in Hamburg das programmatische Dach für die Bund-Länder-Städtebauförderung bildet, gehört auch das Programm Stadtumbau, das vorrangig dazu dient, städtische Infrastrukturen an demografische Entwicklungen anpassen zu können. Die beiden neuen Quartiere Mittlerer Landweg und Neugraben-Fischbek werden daher künftig gem. § 171 b Baugesetzbuch im Programm Stadtumbau festgelegt. Einschließlich der beiden neuen Gebiete umfasst Hamburg derzeit 26 Quartiere, die in den verschiedenen Programmen Soziale Stadt, Aktive Stadt- und Ortsteilzentren, Stadtumbau oder Städtebaulicher Denkmalschutz festgelegt sind.

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