Greenpeace will Offenlegung der Moorburg-Absprachen

Auf acht Fahrrad-Rikschas und 30 Fahrrädern protestierten Aktivisten von Greenpeace heute Vormittag in der Hamburger Innenstadt gegen den Energieversorger Vattenfall. Die Umweltschützer fordern das Unternehmen auf, während der Koalitionsverhandlungen alle
Bauarbeiten auf dem Gelände des geplanten Kohlekraftwerks in Hamburg Moorburg einzustellen und Planungen für ein klimafreundlicheres Gaskraftwerk vorzulegen.

Greenpeace weiter in einer Erklärung:

Vattenfall muss dem Senat erlauben, alle Absprachen offenzulegen, die mit ihm zum Kraftwerk Moorburg getroffen wurden. Vor dem Vattenfall-Kundencenter in der Mönckebergstrasse haben die Aktivisten ein grosses Plakat angebracht, auf dem eine Fotomontage den Kohlendioxidausstoss eines Kohlekraftwerks von Vattenfall darstellt. Auf dem Plakat steht: „Der gefährlichste Müll ist der, den wir nicht sehen.“

„Vattenfall versucht in Moorburg vollendete Tatsachen zu schaffen und droht gleichzeitig mit nicht belegbaren Schadensersatzforderungen“, sagt Klimaexperte Karsten Smid von Greenpeace. „Was für ein klimapolitischer Sprengstoff muss in den bisher geheimen Absprachen im Rathaus schlummern, dass Vattenfall dem CDU-Senat gegenüber eine solche Drohkulisse aufbauen kann? Jetzt müssen alle Unterlagen und Nebenabsprachen uneingeschränkt
offengelegt werden.“

Der Erste Bürgermeister Ole von Beust und Vattenfall-Europe-Chef Hans-Jürgen Cramer hatten sich während des Erörterungsverfahrens zu Moorburg in der Vergangenheit wiederholt zu Verhandlungen getroffen, deren Ergebnisse nicht veröffentlicht wurden .

Vattenfall setzt zurzeit die Bauarbeiten in Moorburg fort. So wurden in der ersten Aprilwoche auf der Baustelle noch mehrere Silos für Betonarbeiten aufgestellt. Der CDU-geführte Hamburger Senat brachte währenddessen Anträge zur CO2-Verpressung in den Bundesrat ein, die Vattenfall bei einem Festhalten an Moorburg von Nutzen sein würden.

„Eine verbindliche Ausschreibung für ein modernes hocheffizientes Gaskraftwerk kann erst beginnen, wenn das endgueltige Aus fuer das Kohlekraftwerk Moorburg verkuendet wurde“, kommentiert Smid Aussagen von Hamburger Politikern über mögliche Pläne für ein Gaskraftwerk.

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