Gewalt kommt nicht in die Tüte

Vom 22. bis zum 25. November werden in 158 Hamburger Bäckereien die Brötchen in Tüten verkauft, die mit einer Notrufnummer bedruckt sind, die rund um die Uhr für betroffene Frauen und Mädchen erreichbar ist. Zudem stehen auf den Tüten Telefonnummern der 19 Hamburger Beratungsstellen.

In diesem Jahr findet rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen am 25. November in Hamburg die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ statt. Die GAL-Bürgerschaftsfraktion begrüßt die Kampagne des Arbeitskreises Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Hamburg und der Bäcker-Innung Hamburg. Die Kampagne steht unter der Schirmherrschaft von Bischöfin Maria Jepsen und Peter Becker, dem Präsidenten der Handwerkskammer Hamburg.

Nebahat Güçlü und Linda Heitmann, die frauenpolitische und die gesundheitspolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion, sagten am Donnerstag dazu: „Wir müssen weiterhin jede Form der Gewalt gegen Mädchen und Frauen energisch bekämpfen.“

Im Rahmen der Kampagne werden außerdem Filme gezeigt, die das Thema Gewalt gegen Frauen aufgreifen, Fachkräfte der Hamburger Beratungsstellen informieren Jugendliche in den Hamburger Berufsschulen und in ausgewählten Hamburger Bäckereien persönlich.

Güçlü freut sich über das breite Engagement im Einsatz gegen Gewalt gegen Frauen: „Dass diese Kampagne nun auch Hamburg erreicht hat, zeigt dass der jahrelange Kampf der Frauenhäuser, Beratungsstellen, von Terre des Femmes und auch der Politik um Enttabuisierung dieses Themas Früchte trägt. Dennoch sind wir längst nicht am Ziel.“

Heitmann sagte: „Steigende Fallzahlen zeigen: Die Maßnahmen, die wir ergriffen haben wirken. Sie bringen Licht in das das Dunkelfeld. Die betroffenen Frauen verstecken sich nicht mehr, die Täter werden angezeigt.“ Beide GAL-Abgeordneten fordern alle HamburgerInnen auf, sich an diesen Aktionstagen zu beteiligen.

2 Gedanken zu „Gewalt kommt nicht in die Tüte“

  1. Viele Studien haben gezeigt, dass sich beim Thema ‚Häusliche Gewalt‘ die Geschlechter nichts nehmen. Erstaunlich finde ich zudem, dass jetzt schon bei Kindern nach Geschlecht unterschieden wird: Gewalt gegen Mädchen wird bekämpft, Gewalt gegen Jungen nicht einmal erwähnt?
    Ich wüßte auch nicht, weshalb das die Thematik ‚enttabuisiert‘ werden sollte – da gibt es doch gar kein Tabu, über Gewalt gegen Frauen wird sehr oft berichtet. Über Gewalt gegen Männer allerdings nicht, obwohl die meisten Gewaltopfer männlichen Geschlechts sind. Es gibt bundesweit über 400 Frauenhäuser, aber kein einziges Männerhaus. Männer als Gewaltopfer – das wäre in der Tat ein Tabuthema.
    Überhaupt stellt sich die Frage, warum Frauenhäuser noch existieren, schließlich gibt es ein Gewaltschutzgesetz, nach dem Täter oder Täterinnen der Wohnung verwiesen werden.

  2. Sehr gute Aktion. Mit fällt die Rolle zu, davon von Ort zu berichten.

    Bis denn!

    Zum Vorredner: Er hat das Thema gar nicht mitbekommen. Es geht hier mal nicht um Männer, die von Frauen terrorisiert werden – es sind Männer die töten und Frauen und Mädchen vergewaltigen. Das Verhältnis von Männern zu Frauen als Gewalttäter ist eindeutig. Was er anspricht ist ein anderes, viel selteneres Phänomen!

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