GEW begrüßt Stärkung der politischen Bildung in Hamburg

Die GEW begrüßt die Offensive zur politischen Bildung Jugendlicher der Landeszentrale für politische Bildung. Insbesondere vor dem Hintergrund eines zunehmenden Rechtspopulismus gilt es, Verständnis für politische Sachverhalte zu fördern, das demokratische Bewusstsein zu festigen und die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit zu stärken.

Als Bildungsgewerkschaft sind uns das Erlernen demokratischer und sozialer Verhaltensweisen und die Auseinandersetzung mit rechtspopulistischen Positionen im Kinder- und Jugendalter wichtig. Insbesondere die Schule ist ein Ort, um Toleranz, Diskurs- und auch Kritikfähigkeit zu üben. Daher stehen wir hinter allen Lehrkräften, die die politische Bildung an ihren Schulen vermitteln. Erziehung zur Demokratie ist ein bedeutsamer Aspekt des Bildungsauftrags. So wird auch im Hamburgischen Schulgesetz (HmbSG) als Aufgabe der Schule genannt, „die Schülerinnen und Schüler zu befähigen und ihre Bereitschaft zu stärken, an der Gestaltung einer der Humanität verpflichteten demokratischen Gesellschaft mitzuwirken und für ein friedliches Zusammenleben der Kulturen sowie für die Gleichheit und das Lebensrecht aller Menschen einzutreten“.

Als GEW unterstützen wir u.a. den BERTINI-Preis, haben einen eigenen Fonds, der antirassistische Bildungsarbeit fördert und arbeiten eng mit den Trägern der politischen Bildung in Hamburg zusammen. Wir fördern Aktivitäten gegen Rechts, wie die Seebrücke, Mittwochs rechter Hetze entgegenstellen und United against racism, die Parade am 29.9. Wir setzen uns intensiv mit der AfD-Fraktion in Hamburg auseinander und machen deutlich, dass diese den Zielen der GEW diametral gegenübersteht.

Wie politische Bildung an der gesellschaftlichen Realität und der konkreten Lebenswirklichkeit junger Menschen ansetzen kann, um Populismus zurückzuweisen, und wie sie dazu vor allem in der Schule gestärkt werden muss, erläutern Beiträge in dem Sammelband „Politische Bildung in der Schule. Zeitgemäße Ansätze in Zeiten des Populismus“.

Zur Offensive zur politischen Bildung Jugendlicher der Landeszentrale für politische Bildung:

Die Landeszentrale für politische Bildung hat unter der Leitung ihrer Direktorin Dr. Sabine Bamberger-Stemmann und ihrem neuen stellvertretenden Direktor Dr. Jens Hüttmann ihr Veranstaltungsangebot und ihre Aktivitäten gründlich überarbeitet. Flankierend wurde die Verteilung der Sachmittel in Höhe von jährlich 300.000 Euro zugunsten der politischen Bildung Jugendlicher und junger Erwachsener erheblich umgeschichtet, so dass künftig rund die Hälfte aller Aktivitäten und Sachmittel der politischen Jugendbildung dient.

Gleichzeitig entwickelt die Landeszentrale jugendaffine Materialien für die politische Bildung und Demokratiebildung. So werden für Schulen und Interessierte handlungsorientierte Planspiele entwickelt wie zum Beispiel die von Prof. Dr. Stefan Rappenglück derzeit erarbeitete Politiksimulation „Vielfältige Nachbarschaft: Jugendliche in Harburg“, „Unterbringung von Geflüchteten in Hamburg-Elbstedt“ oder das Planspiel „Jugend im Bezirk – Mitmachen, Einmischen, Ändern“ entwickelt und angeboten. Jugendliche können auf diese Weise demokratische Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse insbesondere auf bezirklicher Ebene kennenlernen und erproben.

Flankiert werden die neuen Aktivitäten durch Angebote der Träger der politischen Bildung in Hamburg, beispielsweise den Stiftungen der politischen Parteien, der Gewerkschaften und der Kirchen. Auch das Landesinstitut für Lehrerbildung der Schulbehörde (LI) unterstützt die Offensive mit eigenen Fortbildungsveranstaltungen für Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler. So stellt das LI in den nächsten Wochen allen weiterführenden Schulen umfangreiche Unterrichtsmaterialien zum Thema „Was geht mich die Geschichte an?“, die in Zusammenarbeit mit der Internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem entstanden sind und die aktive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, aber auch mit den aktuellen Themen Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung ermöglichen.

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