Gesamtschule Fischbek: Abenteuer Geschichte

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Nur wer Dinge begreift, kann sie verstehen. Das gilt nicht nur für den Unterricht, sondern ist eigentlich eine Lebensweisheit. An der Gesamtschule Fischbek gehört sie zum Standard des Unterrichts. 22 Schüler des Wahlpflichtkurses Erdkunde Geschichte der Gesamtschule Fischbek machten sich auf den Weg, um Geschichte zum Erlebnis zu machen.

Sie fuhren zur Jugendbegegnungsstätte des Volksbunds der Kriegsgräberfürsorge in Kamminke auf Usedom. Anhand von Lebensgeschichten erarbeiteten sie sich selbstständig ein Stück deutsche Geschichte. Sie erfuhren vom 12. März 1945, dem Bombenangriff der Amerikaner auf die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt Swinemünde. Bis zu 20.000 Menschen wurden im Bombenhagel umgebracht. Ein großer Teil von ihnen wurde von ihnen auf dem Golm, der höchsten Erhebung auf Usedom (69m), beerdigt.

Seit März 2000 ist der Golm eine Kriegsgräberstätte des Volksbund der Kriegsgräberfürsorge. In der zugehörigen 2005 entstandenen Jugendbegegnungsstätte finden regelmäßig friedenspädagogische Seminare statt. Durch die unmittelbare Nähe zum Golm haben die Jugendlichen die Möglichkeit, direkt vor Ort Geschichte zu erfahren und den Golm als Lernort zu nutzen. An den Gräbern der Opfer von Krieg und Gewalt begreifen junge Menschen, wie wertvoll Frieden ist und sollen motiviert werden, Verantwortung für eine friedliche Zukunft zu übernehmen.
Diesen Ort der Geschichte zu besuchen, Lebensgeschichten zu erforschen hat die Schüler nachhaltig beeindruckt. Hannah: „Die Besichtigung des Golm hat mich zum Nachdenken gebracht.“. Der Leiter der Jugendbegegnungsstätte Doktor Nils Köhler betonte, dass er selten eine Gruppe zu Besuch hatte, die so genau wusste, warum sie da ist.

Der Volksbund hat es sich zur Aufgabe gestellt, Jugendliche verschiedener Nationen zusammenzubringen und für die Grausamkeiten des Krieges zu sensibilisieren. Ermöglicht wurde vielen Jugendlichen die Reise erst durch eine großzügige Spende der Stiftung Gedenken und Frieden des Volksbund der Kriegsgräberfürsorge.

Durch die Nähe zu Polen machten die Schüler neue Grenzerfahrungen. Mit dem Fahrrad fuhren sie nach Swinemünde und mit Hilfe einer Rallye erforschten sie selbstständig die Stadt. Vorbereitet wurde der Ausflug nach Polen durch einen Polnischkurs. Die Schule schafft durch diese besonderen Lernerlebnisse nachhaltige Lernerfahrungen. Die Fahrten zur Kriegsgräberstätte sollen jetzt jährlich mit Arbeitsgemeinschaften durchgeführt werden. Natürlich durfte auch die Erholung nicht fehlen: Der Ahlbecker Strand mit der berühmten Seebrücke ließ manche schon in den Urlaub entschwinden.

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