Genderpolitik ist jeder Manns Sache

Die Vereinten Nationen haben Deutschland als frauenpolitisches Entwicklungsland bezeichnet. Hamburg macht da keine Ausnahme.

Rund 70 Prozent der Menschen, die weltweit in extremer Armut leben, sind Frauen. Sie leiden unter Diskriminierung und Gewalt. Auch in Deutschland ist Armut weiblich. In der Regel sind es Frauen, die alleinerziehend mit ihren Kindern in sozialen Brennpunkten leben. Noch immer tragen Frauen die Hauptlast, wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht.

Mit Blick auf den Internationalen Frauentag am 8. März erklärt Antje Möller, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GAL-Bürgerschaftsfraktion: „Die Vereinten Nationen haben Deutschland als frauenpolitisches Entwicklungsland bezeichnet. Um die Gleichstellung gezielt zu fördern, haben wir Grüne im vergangenen Jahr die Arbeitstelle Vielfalt bei der Justizbehörde eingerichtet. Das Team erarbeitet Empfehlungen zur Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsplatz und berät in Fragen zur Chancengleichheit, zur Geschlechterpolitik und zur Diskriminierung. Weil wir Frauenrechte als Menschenrechte begreifen, treten wir konsequent für den besonderen Schutz von Opfern sexueller, physischer und psychischer Gewalt ein. Als Anlaufstelle haben wir deshalb in Hamburg eine anonyme Schutzeinrichtung für Frauen geschaffen, die Opfer familiärer Gewalt sind oder von einer Zwangsverheiratung betroffen sind.“

Anjes Tjarks, stellvertretender Landesvorsitzender der Grünen, sagte mit Blick zum Weltfrauentag: „Ich fordere am Weltfrauentag gerade die Männer auf, sich selbst in der Verantwortung zu sehen und an der Gleichstellung aktiv zu arbeiten. Denn: Genderpolitik ist jeder Manns Sache! Frauen verdienen in der EU 16 Prozent weniger als Männer. Mit 24 Prozent weist Deutschland die höchsten Einkommensunterschiede auf. Aber eine vollständige Gleichstellung braucht nicht nur gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Familie und Beruf müssen für Väter und Mütter vereinbar sein: durch mehr und bessere Kinderbetreuung und durch bessere Rahmenbedingungen für aktive Väter.“

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