Gewalt an Frauen: Hamburg muss handeln

Nach der Sachverständigenanhörung im Sozialausschuss sieht sich die SPD-Bürgerschaftsfraktion in ihrer Forderung nach einem Landesaktionsplan gegen Gewalt an Frauen bestätigt. „Andere Bundesländer sind Hamburg bei der Bekämpfung der Gewalt an Frauen voraus. Es wird Zeit, dass Hamburg nachzieht. Die Vorschläge der SPD liegen auf dem Tisch“, sagte Gabi Dobusch, frauenpolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion.

So fordert die SPD unter anderem die Einrichtung eines Sonderdezernats bei der Staatsanwaltschaft, das Fälle von Beziehungsgewalt und Stalking verfolgen soll. Weiter will die SPD geeignete Maßnahmen entwickeln und umsetzen, mit der Gewalt-Eskalationen von Mehrfachtätern verhindert werden sollen, die nach Übergriffen gegen ihre Partnerin aus der gemeinsamen Wohnung gewiesen worden sind. Auch müssten Frauen besser geschützt werden, die einen aus der Wohnung gewiesenen Partner anzeigen.

Die Sachverständigen hatten betont, Gewalt gegen Frauen komme in allen gesellschaftlichen Kreisen vor und sei kein schichtenspezifisches oder auf Menschen mit Migrationshintergrund begrenztes Problem. Es zeige sich aber, dass gerade gut ausgebildete Frauen eine hohe Hemmschwelle haben, sich als Opfer von Gewalt in der Partnerschaft zu outen und Hilfe zu erbitten. „Das bestehende Hilfesystem hat diese Frauen bisher zu wenig berücksichtigt. Auch hier gibt es Nachholbedarf“, sagte Dobusch.

Hamburg könne von den Erfahrungen anderer Bundesländer profitieren. „Besonders wichtig ist, dass Transparenz über die engeren Fachgebiete hinaus besteht“, sagte Dobusch. Alle mit der Gewaltproblematik befassten Berufsfelder wie etwa Gesundheit, Schule, Justiz oder Polizei, aber auch betroffene Frauen selbst müssen Zugang zu Informationen und Hilfestellungen bekommen. „Koordinierte Zusammenarbeit, darin bestand bei den Sachverständigen Konsens, sei absolut notwendig. Hier fehlt es in Hamburg noch an vielen Ecken und Enden“, sagte Dobusch.

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