Frühere Gesamtschulen profitieren – Wachstumsschub für Stadtteilschulen

Im Vergleich zu ihrer Zeit als Gesamtschule haben die heutigen Stadtteilschulen deutlich an Personal zugelegt. Während in den letzten vier Jahren die Zahl der Schülerinnen und Schüler durchschnittlich um 12 Prozent gestiegen ist, wuchs die personelle Ausstattung um 24 Prozent.

Im Durchschnitt hat heute jede frühere Gesamtschule 19 Pädagogen mehr als 2010: neun zusätzliche Pädagogen zum Ausgleich der gestiegenen Schülerzahl und zehn weitere Pädagogen für die Verbesserung der Schulqualität und für neue Aufgaben. Zusätzlich wurde die Zahl von Schulbegleitungen für sonderpädagogische Förderung von 18 auf 310 erhöht. Die meisten Schulbegleitungen sind an der Erich-Kästner-Stadtteilschule (36). Das ergab eine Schriftliche Kleine Anfrage des schulpolitischen Sprechers der SPD-Fraktion Lars Holster.

„Eine neue Schulform braucht Zeit und den nötigen politischen Rückenwind, um sich zu etablieren. Genau deshalb haben wir die Stadtteilschulen mit mehr Personal ausgestattet als jede andere Schulform. In den letzten vier Jahren konnte die Zahl der Stellen an den allgemeinbildenden Schulen um über 1.600 zusätzliche Pädagogen und 1.000 zusätzliche Schulbegleitungen gesteigert werden. Ein solcher Zuwachs in einer einzigen Legislaturperiode ist in Hamburg bisher einzigartig“, so der SPD-Schulpolitiker.

Die aktuellen Zahlen machen deutlich, dass einige Schulen mehr profitieren als andere. So erzielen die Erich-Kästner-Stadtteilschule, die Stadtteilschule Finkenwerder absolute Spitzenwerte mit 11 Pädagoginnen und Pädagogen pro 100 Schülerinnen und Schüler. Auf ähnlichem Niveau liegen die Stadtteilschule Mümmelmannsberg und die Geschwister-Scholl-Stadtteilschule mit 10,8 Pädagoginnen und Pädagogen pro 100 Schülerinnen und Schüler. Zum Vergleich: Der Wert einer durchschnittlichen Stadtteilschule liegt bei 8,9 Pädagoginnen und Pädagogen pro 100 Schülerinnen und Schüler.

„Ein Teil des Personalzuwachses wird für die Entwicklung des Ganztages sowie die Förderung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf benötigt. Darüber hinaus profitieren alle Lehrkräfte an den Stadtteilschulen von einer Entlastung bei der Unterrichtszeit, um mehr Zeit für die Unterrichtsvorbereitung und Teamarbeit zu haben“, so Holster weiter. „Zudem haben wir die Schulklassen auf maximal 23 Schülerinnen und Schüler in den Klassen 5 und 6 beziehungsweise 25 Schülerinnen und Schüler in den Klasse 7 bis 10 verkleinert.“

Holster abschließend: „Als Hamburgs jüngste Schulform hatten und haben es die Stadteilschulen nach wie vor nicht immer leicht, sich als gleichwertige zweite Säule neben den alteingesessenen Gymnasien zu etablieren. Gleichwohl zeigt die Entwicklung aber auch, dass sich die Stadtteilschulen in nur wenigen Jahren zu leistungsstarken Schulen mit attraktiven Profilen und einem inklusiven Unterricht entwickelt haben, der leistungsschwache und -starke Schülerinnen und Schüler fördert und fordert. Auf diesem Weg werden wir die Stadtteilschulen weiter begleiten.“

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