Freier Eintritt in Museen am 9. Juli 2017

Neben freiem Eintritt bieten zahlreiche Häuser am Sonntag nach dem G20-Gipfel auch eine Reihe von Sonderveranstaltungen

Am Sonntag, dem 9. Juli 2017, ist auf Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft der Eintritt in die städtischen Museen Hamburgs und alle Häuser der Kunstmeile kostenfrei. Auch einige private Museen und Ausstellungshäuser beteiligen sich an der Aktion. Die Häuser öffnen nicht nur ihre Dauer- und Sonderausstellungen, sondern bieten zusätzlich ein besonderes Programm an und laden Interessierte zu Führungen oder Diskussionen ein.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Der eintrittsfreie Sonntag ist eine schöne Möglichkeit, sich nicht nur die Ausstellungen anzusehen, sondern auch darüber miteinander ins Gespräch zu kommen, wie wir miteinander leben wollen. Ich freue mich, dass so viele Museen am Sonntag nach dem G20 Gipfel ihre Häuser bei freiem Eintritt öffnen und ich ermutige alle Hamburgerinnen und Hamburger, diese Gelegenheit zu nutzen, um die vielfältige Museumslandschaft unserer Stadt zu entdecken.“

In folgenden Häusern ist der Eintritt am 9. Juli 2017 kostenfrei:
• Archäologisches Museum Hamburg / Stadtmuseum Harburg | Helms-Museum
• electrum – Das Museum der Elektrizität
• Bergedorfer Museumslandschaft: Bergedorfer Schloss, Freilichtmuseum Rieck Haus
• Kunsthaus Hamburg
• Kunstmeile: Deichtorhallen Hamburg, Hamburger Kunsthalle, Kunstverein in Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Bucerius Kunst Forum
• Medizinhistorisches Museum Hamburg (neu hinzugekommen)
• Museum für Völkerkunde Hamburg
• Sankt Pauli Museum (ab 14 Uhr)
• Stiftung Historische Museen Hamburg: Museum für Hamburgische Geschichte, Altonaer Museum, Museum der Arbeit, Jenisch Haus, Hafenmuseum Hamburg, Speicherstadtmuseum und Kramer-Witwen-Wohnung
Über die genauen Öffnungszeiten informieren die Internetseiten der Häuser.

Die hier genannte Liste ist unter Umständen nicht vollständig. Weitere teilnehmende Häuser informieren gegebenenfalls über ihre eigenen Kanäle.
Alle uns bekannten teilnehmenden Häuser finden Sie unter www.hamburg.de/bkm/9036106/freier-eintritt-museen-anlage

Ausstellungen und Sonderveranstaltungen am 9. Juli 2017 (Auswahl):

Altonaer Museum:
Unter dem Titel „AHOOBAA. Den Ahninnen und Ahnen gewidmet“ ist eine Rauminstallation von Joe Sam-Essandoh zur Kolonialgeschichte Altonas zu sehen. Der ghanaische Künstler Joe Sam-Essandoh präsentiert eine Reihe von Maskenobjekten, mit denen er sich auf künstlerische Weise mit der Kolonialgeschichte Altonas auseinandersetzt. Seine Assemblagen, in denen er verworfene Materialien zu neuem Leben erweckt, sind zusammengefügt aus gebrauchten und verschlissenen Fundstücken. Die goldenen und blechernen Versatzstücke sowie Palmkern, Kaffee- und Kakaobohne verweisen auf die geraubten Bodenschätze und auf die Kontrakt- und Zwangsarbeit auf den Plantagen Afrikas und der Karibik.

Archäologisches Museum Hamburg:
Das Archäologische Museum Hamburg zeigt die neue Sonderausstellung „DUCKOMENTA – MomEnte der Weltgeschichte“. Die Ausstellung widmet sich einer noch völlig unbekannten Kultur, einem gänzlich unentdeckten Enten-Universum, das sich unbemerkt von den Menschen parallel entwickelt hat. Von der Steinzeit bis zur Mondlandung präsentiert die Ausstellung augenzwinkernd die Welt- und Kulturgeschichte der Entenzivilisation. Über 200 Werke und große Persönlichkeiten sind in einer frechen Neuinterpretation zu sehen, darunter die „Duckfretete“, „Dötzi“ und „Che Duckevara“. In der Schau sind wichtige Namen der Geschichte wie Luther, Bach, Napoleon und Goethe im Federkleid vereint, aber auch vor den Ikonen des 20. Jahrhunderts wie Picasso, Lenin und Marilyn Monroe macht die Verfremdung nicht Halt. Selbst archäologische Funde zeugen von der rätselhaften Zivilisation des Entenvolkes. Jedes der Exponate ist ein überraschendes Wiedersehen mit bekannten Kunst- und Kulturobjekten von Weltrang.

Deichtorhallen Hamburg:
Drei Sonderausstellungen locken am 9. Juli 2017 in die Deichtorhallen Hamburg bei verdoppelten Führungsangebot: Die zentralen Themen des menschlichen Lebens – Geburt, Tod, Liebe, Emotion und Spiritualität – stehen im Fokus der Installationen des amerikanischen Medienkünstlers Bill Viola, der aktuell auch eine Retrospektive im Guggenheim Museum Bilbao hat. Im Haus der Photographie werden mit Andreas Mühe und Viviane Sassen zwei junge fotografische Positionen präsentiert. Der als Porträtfotograf bekannte Andreas Mühe zeigt den Besuchern sein persönliches Bild von Deutschland. Viviane Sassen, international eine der Top-Fashion-Fotografinnen, nimmt die Besucher mit auf die Reise in die Welt der Schatten, des Lichts und der sich durch die Besucher selbst verändernden Bilder.

Hamburger Kunsthalle:
OPEN ACCESS ist ein Ausstellungsprojekt mit bewusst experimentellem Charakter. Es will die Ideale der Bildungs- und Vermittlungsarbeit des ersten Direktors der Hamburger Kunsthalle, Alfred Lichtwark, für das 21. Jahrhundert weiterentwickeln. Ziel ist es, durch dieses Ausstellungsformat die Rolle des Museums als Ort des Austausches mit Hamburgerinnen und Hamburgern, ihren persönlichen Fragen und Anliegen zu stärken. Zwölf Personen sind der Einladung gefolgt, an diesem Projekt teilzunehmen. Sie eint, dass sie alle zu unterschiedlichen Zeiten und aus verschiedenen Ländern nach Hamburg gekommen und dort geblieben sind. Gemeinsam mit dem Direktor der Kunsthalle, Christoph Martin Vogtherr, der seit Herbst 2016 in Hamburg lebt, bilden sie das Ausstellungsteam. In sechs Workshops hat sich das Team intensiv mit den Werken der Kunsthalle beschäftigt. Das Ergebnis sind 13 Blicke auf die Sammlung, zusammengefasst unter fünf großen Themen: Dialog, Empowerment, Freiheit, Gemeinschaft und Respekt.

Veranstaltungstipp:
Öffentliches Gespräch in der Ausstellung OPEN ACCESS – Mit dem Direktor der Hamburger Kunsthalle Christoph Martin Vogtherr und Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Ausstellungsteams
Sonntag, 9. Juli 2017, 14 Uhr; Teilnahme: frei; Treffpunkt: Foyer

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG):
Das MKG beleuchtet in zwei großen Sonderschauen zwei unterschiedliche Aspekte von Design. Die Ausstellung FOOD REVOLUTION 5.0 sucht Antworten auf eine der brennendsten Fragen des 21. Jahrhunderts: Wie und was werden wir in Zukunft essen, wenn Klimawandel, Ressourcenknappheit, Überproduktion, Verschwendung und Hungersnöte uns zum Handeln zwingen? Sie stellt die Ideen und Lösungsansätze internationaler Künstler und Designer vor. Die Arbeiten reichen von alten Techniken der Lebensmittelaufbewahrung über die Indoorfarm bis zur Vision, den eigenen Körper als Nahrungsquelle zu betrachten. Sie erinnern daran, dass Essen eine wichtige soziale und kulturelle Handlung ist und zeigen, wie man nahrhafte Algen, Mehlwürmer und Insekten züchtet. Die Hau rein! Familientour, das kostenlose Begleitheft zur Ausstellung, erklärt einzelne Arbeiten und gibt viele Tipps, wie man selbst aktiv werden kann. Keith Haring begeistert bis heute mit seinen scheinbar so einfachen und eingängigen Motiven. Aber vor allem hat er eine Botschaft, wirbt für Menschenrechte, Toleranz, Bildung und Aufklärung. Das MKG besitzt mit über 100 Arbeiten die weltweit vollständigste Plakatsammlung des Künstlers, die in der Ausstellung KEITH HARING. POSTERS zusammen mit Artikeln aus seinem legendären Pop Shop zu sehen sind. Mehr über Pr0duktdesign erfahren Besucher in der Führung DESIGN NACH 45 um 12 Uhr. Um 16 Uhr können sie in einer Vorführung hören und erleben, wie die historischen Tasteninstrumente tatsächlich klingen.

Kunsthaus Hamburg:
Wie steht es um den menschlichen Körper in Zeiten der fortschreitenden Globalisierung, Technisierung und des Kapitalismus? Die Ausstellung Rest in the Furrows of My Skin (deutsch Ruhe in den Furchen meiner Haut) widmet sich dieser Frage anhand der Arbeiten von 13 internationalen Künstlerinnen und Künstlern, die sich mit der Körperlichkeit von Menschen und Objekten sowie deren Verhältnis zueinander befassen.

Kunstverein:
LIZ MAGOR – you you you
Best & Boldest #3: Prem Sahib – Balconies

Die erste deutsche Einzelausstellung der kanadischen Bildhauerin Liz Magor. Die Künstlerin gehört zu den prägendsten KünstlerInnen Kanadas. Sie nimmt sich der gewöhnlichen und vertrauten Dinge unserer Welt an und verwendet sie in ihren Installationen, macht Abgüsse von allen möglichen abgelegten und unterschätzten Gegenständen, von Spielzeugen über Zigaretten bis hin zu Baumstämmen, und kombiniert sie mit Fundstücken aus der Alltagswelt, um Fantasien über Verlust und oberflächlichen Glanz anzuregen. Die Ausstellung vereint Skulpturen und Installationen der Künstlerin der letzten drei Jahrzehnte.

Jenisch Haus:
Im klassizistischen Ambiente des Jenisch Hauses wird aktuell die Ausstellung „Ernst Eitner. Monet des Nordens“ gezeigt. Der Maler Ernst Eitner (1867-1955) zählte zu den Gründungsmitgliedern des Hamburgischen Künstlerclubs von 1897 und gilt bis heute als experimentierfreudigstes Mitglied dieser Vereinigung. Zunächst vom Publikum seiner Zeit missachtet, wurde er später als „Monet des Nordens“ gerühmt und avancierte zu einen der wichtigsten impressionistischen Künstler aus Hamburg. Eitners lichterfüllte Gemälde von Sonnenuntergängen über Elbe und Alster, seine farbenfrohen Landschaftsdarstellungen sowie seine zahlreichen Selbstporträts und Bilder seiner Familie sind ein lebendiges Zeugnis , wie der Maler einst die traditionelle Hamburger Kunst revolutionierte.

Museum für Hamburgische Geschichte:
In der neuen Sonderausstellung Alt-Hamburg – Ecke Neustadt. Ansichten einer Stadt um 1900 präsentiert das Museum für Hamburgische Geschichte einen seiner spannendsten Sammlungsbestände, der in diesem Umfang bisher nur selten zu sehen war. Im Fokus der Ausstellung stehen vor allem Zeichnungen, Aquarelle, Pastelle und Künstlerdrucke, deren vielfältige Motive dem Betrachter eine Vorstellung vom Erscheinungsbild Hamburgs in der Zeit zwischen 1850 und 1913 vermitteln. Viele Künstler der Zeit waren fasziniert von der Stadt an der Elbe und hielten sie in oft romantisierenden, gelegentlich humorvollen Darstellungen fest. Diese künstlerisch und historisch interessanten Stadtansichten sind in der neuen Sonderausstellung des Museums zu neun Spaziergängen geordnet, bei denen sich der Besucher einen detailreichen Eindruck der Altstadt Hamburgs um 1900 verschaffen kann. Dem historischen Einblick in die Stadt wird in der Ausstellung der heutige Blick auf die Stadt gegenübergestellt. War im 19. Jahrhundert oft der Zeichenstift das erste künstlerische Darstellungsmittel, zeigen uns derzeit viele Fotografen und Instagramer ihre individuelle Sicht auf Hamburg. Der Gedanke bildlichen Bewahrens einer als flüchtig empfundenen Gegenwart, der schon um 1900 aufschien, scheint nichts von seiner Faszination verloren zu haben. Neben den historischen Hamburg-Ansichten wird daher in der Ausstellung ein Spektrum neuer Stadtfotografie gezeigt, an dem sich die Besucher beteiligen können. Direkt unter #hamburgscapes bei Instagram oder über eine Zusendung an aktion@hamburgmuseum.de ist jeder Besucher eingeladen, individuell an der Ausstellung mitzuwirken.

Museum für Völkerkunde:
Durch die Ausstellung „Blick ins Paradies – Südsee erleben in historischen Fotografien“ gibt es um 11 Uhr eine kostenlose Führung. Ab in die Südsee! So lautet das Motto des Museums für Völkerkunde Hamburg am 9. Juli. Besucher können die prachtvolle Schnitzkunst des Maori Hauses entdecken und mehr über seine Bedeutung als Haus der Ahnen erfahren. Weitere Highlights im Südseeflügel sind die Masken der Südsee, das „Prinzenhaus“ aus Bali und natürlich die Ausstellung „Blick ins Paradies – Südsee erleben in historischen Fotografien“, durch die um 11 Uhr eine kostenfreie Führung angeboten wird.

Weitere Häuser der Stiftung Historische Museen:
Das Museum der Arbeit lädt zum 20-jährigen Jubiläum dazu ein, seine Dauerausstellung zur Hamburger Industrie-, Technik- und Sozialgeschichte neu zu entdecken und im Hafenmuseum Hamburg kann die einmalige Sammlung zum Güterumschlag im Hamburger Hafen, zum Hamburger Schiffbau sowie zur Schifffahrt auf der Elbe und im Hafen erlebt werden. Und im Speicherstadtmuseum wird im authentischen Rahmen eines Lagerhauses von 1888 veranschaulicht, wie die Quartiersleute früher hochwertige Importgüter wie Kaffee, Kakao oder Kautschuk gelagert, bemustert und veredelt haben. Weitere zentrale Themen sind der Tee- und Kaffeehandel, der in den Kontoren der Speicherstadt ansässig war, sowie die Baugeschichte der Speicherstadt, die mit zahlreichen historischen Fotos und Plänen illustriert wird.

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