Filme im Gewerkschaftshaus: „wo anders sein“

Be60, der Kulturverein im Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof, präsentiert „wo anders sein“ – ein Film über den Alltag drogenabhängiger Prostituierter in St. Georg von Christine Burkart und Ulrike Schaz. Die Veranstalter sagen: „Dies ist unsere Wirklichkeit, das Gewerkschaftshaus liegt mitten in St. Georg, auch wenn wir gern wegsehen.“

Im Anschluss gibt es – wie immer – Information und Diskussion, dieses Mal zum Thema „Beschaffungsprostitution in St. Georg – Elend ohne Ende? Beeinträchtigung für Anwohner, Beschäftigte und Investoren?“

Es informieren und diskutieren nach dem Film:
Christine Burkart (Filmemacherin)
Gudrun Greb (ragazza e.V. St. Georg)
Jörn Bielenberg (Polizeikommissariat 11) (angefragt)
Wolfgang Schüler (Quartiersmanager St.Georg)
Leitung: Emilija Mitrovic (Ver.di)

Donnerstag 30.112006 – 18:00 Uhr
im Ver.di Center – Gewerkschaftshaus –

Eingang Besenbinderhof 57a – Abendkasse – Kartenvorverkauf: Büchergilde, Eintritt 5,- Euro/ Azubis, SchülerInnen, Studierende 2,50 Euro, Arbeitslose frei

Ein Erlös geht als Spende an ragazza e.V. St.Georg

„wo anders sein“

Ein Dokumentarfilm von Christine Burkart und Ulrike Schaz

wo anders sein erzählt vom Alltag drogenabhängiger Prostituierter in Hamburgs Stadtteil St. Georg. Das Leben der Frauen auf der Strasse ist hart und zerrissen, die Szene bietet nur einen geringen Schutz. Die Gründe, warum die Frauen in die Abhängigkeit von Drogen gerieten, sind unterschiedlich. Rosie wurde mit neun Jahren von drei Türken vergewaltigt und konnte mit niemanden darüber sprechen. Monika, 30 Jahre alt, kam aus Polen – der Mann, den sie liebte, war Zuhälter. Joana, 44, musste Äthiopien verlassen. wo anders sein ist ein Film, der in der Szene entstand und vor allem in ragazza, einer Einrichtung für drogenabhängige Prostituierte in St. Georg. Über mehr als zwei Jahre erlaubten uns die Frauen, Ausschnitte aus ihrem Alltag und ihrer Geschichten aufzuzeichnen. Entstanden ist ein naher Film, der die Ortlosigkeit des Drogenalltags spürbar macht, aber die Frauen mitnichten als hilflose Opfer zeigt.
„Man wird festgenommen, weil man einen Platzverweis bekommen hat und den nicht einhält. Ja, und wenn man dann sagt, wo soll ich denn hingehen, ich habe doch keine Wohnung, dann sagen sie: das ist dein Problem, raus aus St. Georg. Irgendwann sagen sie bestimmt: raus aus Hamburg und raus aus dieser Welt. Beim nächsten Platzverweis bestell ich dann ein Shuttle auf den Mond.“ (Hyriett)

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