Feuerbergstraße: Bilanz der Erfolglosigkeit

Christiane Blömeke, GAL-Obfrau im Untersuchungsausschuss Feuerbergstraße, platzte buchstäblich der Kragen, als die CDU jetzt in einer Pressemitteilung die „erfolgreiche“ Geschlossene Unterbringung in der Feuerbergstraße lobte. Das Gegenteil sei richtig, so Blömeke: „Tatsache ist, dass nur 8 der 37 bislang in der Feuerbergstraße betreuten Minderjährigen nicht mehr polizeilich aufgefallen sind.“

Nur bei knapp der Hälfte der Minderjährigen sei zur Zeit ein positiver Verlauf zu beobachten. Beides ergäbe sich aus der Senatsanwort auf eine Kleine Anfrage der CDU. „Das ist kein Erfolgsmodell, sondern ein Musterbeispiel für gescheiterte Jugendhilfe. Die CDU-Fraktion sollte sich mit der Arbeit in der Feuerbergstraße auseinandersetzen, statt sie einfach schönzureden,“ so Blömeke.

Keine Erwähnung finden in der Bilanz der CDU die Jugendlichen, die wochenlang isoliert und von Wachleuten in der Einrichtung bewacht werden, die durch Psychopharmaka ruhig gestellt oder mehrfach zur Ruhigstellung am Boden fixiert und gefesselt wurden. Zusätzlich hat der Untersuchungsausschuss Feuerbergstraße zahlreiche Rechtsbrüche und Missstände in der Jugendhilfeeinrichtung aufgedeckt.

Auch das von der Sozialbehörde bestellte und bezahlte Bernzen-Gutachten hat gezeigt, dass die Hilfeplanung unzureichend ist und sich Jugendliche in der Einrichtung befinden, die dort nicht hingehören. Blömeke: „Wir brauchen unbedingt einen stärkeren Ausbau alternativer Unterbringungsmöglichkeiten in Hamburg – aber ohne Mauern.“

Für Fachleute: Hier das Bernzen-Gutachten als PDF.

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