EU will Ausbeutung von ausländischen Beschäftigten stoppen

844 Euro Lohn für 1.400 Arbeitsstunden: Nicht nur auf dem Bau werden Beschäftigte aus dem Ausland oft systematisch ausgenutzt. Die EU will deshalb die Regeln verschärfen und so zum Beispiel Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Osteuropa vor Lohndumping schützen. Künftig soll gelten: gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit am selben Ort.

Regeln werden verschärft
Es ist ein erster Durchbruch: Nach langen Verhandlungen hat sich die EU auf eine Reform der Entsenderichtlinie geeinigt. Sie regelt, unter welchen Bedingungen Unternehmen aus einem EU-Land Beschäftigte zum Arbeiten in ein anderes EU-Land schicken dürfen. Um Missbrauch und Lohndumping einzudämmen, sollen die Regeln nun verschärft werden. Nach dem Prinzip „Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit am selben Ort“ sollen EU-Ausländer künftig nicht nur Mindestlöhne bekommen, sondern auch Tarifleistungen und Extras. Außerdem dürfen Kosten für Reise und Unterkunft nicht mehr mit dem Arbeitslohn verrechnet werden.

Missbrauch in fast allen Branchen
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach verspricht sich von der Reform konkrete Verbesserungen für die Beschäftigten. „Missbrauch und Lohndumping gibt es in fast allen Branchen, in denen entsandte Arbeitnehmer arbeiten“, sagt Buntenbach in der Saarbrücker Zeitung. Besonders gravierend sind die Missstände etwa auf dem Bau, in Putzkolonnen und Schlachthöfen, in der Pflege oder der Gastronomie: Hier werden vor allem osteuropäische Beschäftigte auch „systematisch ausgenutzt“, so Buntenbach.

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