Elternkammer gegen faule Kompromisse

Von wegen „unterrepräsentierte Gymnasien“ im Elternkammer-Vorstand: Gleich vier der sechs gewählten Vorstandsmitglieder haben derzeit Kinder auf Hamburger Gymnasien – oder sogar fünf von sieben, wenn man die Kammer-Geschäftsführerin mit zählt.

Lassen wir den Kammer-Vorstand selbst zu Wort kommen:

Neue Elternkammer tritt erstmals zusammen:
Bedenken in der Elternschaft ernst nehmen –
Keine faulen Schulkompromisse eingehen

Dienstag trat erstmals die komplett neu für 2010 bis 2012 gewählte Elternkammer Hamburg zusammen.

Auf ihrer konstituierenden Sitzung hat das Kammer‐Plenum seinen Vorstand gewählt: Peter Albrecht, Elternrat der Schule Wielandstraße (Eilbek) wurde zum neuen Vorsitzenden der Kammer gewählt, Edda Georgi vom Walddörfer‐Gymnasium (Volksdorf) zu seiner Stellvertreterin. Weitere Vorstandsmitglieder sind Helge Oldach (Marmstorf), Thomas John (Marienthal), Kian Khamneyi (Eppendorf) und Catherine Stumpp (Hamm).

Zentrales Diskussionsthema der Kammer war die Umsetzung der Schulreform. Deutlich wurde, so Vorsitzender Albrecht, dass die Elternkammer die Bedenken gegen die Schulreform in Teilen der Hamburger Elternschaft ernst nimmt und sich für deren Berücksichtigung im Rahmen des Machbaren einsetzt: „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die im vergangenen Jahr sichtbar gewordenen Gräben in der Elternschaft ‚zuzuschütten‘.“

Jenseits der Frage, ob Eltern für oder gegen die Schulreform sind, dürfe es keine „faulen“ politischen Kompromisse auf dem Rücken der Schülerinnen und Schüler sowie der Schulen geben. Albrecht fordert daher: „Die konkret Betroffenen dürfen am Ende nicht die Leidtragenden von politischen, im Zweifel nicht sachgerechten Kompromissen sein.“

Nächster Arbeitsschwerpunkt der Elternkammer‐Arbeit wird das kompetenzorientierte, individualisierte Unterrichten sein, weil hiermit ‐ ganz unabhängig von der Strukturfrage ‐ eine neue Basis für zukünftige Schülergenerationen gelegt wird. Nur so können besondere Begabungen entdeckt und gefördert werden, die Leistungsspitze herausgefordert und Schwächen gezielt verringert werden. Wegen großer Nachfrage der Eltern wird sich der nächste Hamburger Elterntag 2010 u.a. diesem Thema widmen und für Eltern einen „Mitmach‐Unterricht“ anbieten.

Der Elternkammer‐Vorstand 2010:
Vorsitzender: Peter Albrecht, Schule Wielandstraße (Eilbek) / Gymnasium Lerchenfeld (Uhlenhorst)
Stellv. Vorsitzende: Edda Georgi, Walddörfer‐Gymnasium (Volksdorf)
Schriftführer: Helge Oldach, Schule Marmstorf / Immanuel‐Kant‐Gymnasium (Marmstorf)
Stellv. Schriftführer: Thomas John, Gymnasium Marienthal
Rechnungsführer: Kian Khamneyi, Marie‐Beschütz‐Schule (Eppendorf), Astrid‐Lindgren‐Schule (Eimsbüttel)
Beisitzerin: Catherine Stumpp, Schule Hohe Landwehr (Hamm)
Geschäftsführerin: Petra Petersen‐Griem, Hansa‐Gymnasium (Bergedorf)

Hintergrund: Die 37 Elternkammer‐Mitglieder für die Wahlperiode 2010‐12 wurden von Mitte November bis Mitte Dezember 2009 in den 17 Kreiselternräten und dort von den Vertretern der rund 400 Hamburger Schulen gewählt. Alle über 4.000 Hamburger Elternräte waren aufgerufen, sich an der Wahl zu beteiligen.

Zwei Drittel der Mitglieder sind erstmals in die Kammer gewählt worden, ein Drittel gehört ihr schon 3 Jahre oder länger an. Alle Schulformen sind mit mindestens 4 Mitgliedern vertreten, die Grundschulen (12) und Gymnasien (10) dabei überproportional.

Die Elternkammer vertritt die Interessen der Eltern von rd. 180.000 Schülerinnen und Schülern Hamburgs und berät Bildungsbehörde und Senatorin in allen Fragen der schulischen Bildungspolitik.

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