Wann ist ein Gefrierschrank „Öko“? Die Verbraucherzentrale Hamburg hat Edeka und Media Markt wegen unlauterer Werbung abgemahnt, weil die Firmen durchschnittliche Gefriergeräte als Stromsparer bewarben.
Die zur Edeka-Gruppe gehörende Kette Marktkauf bezeichnete einen Gefrierschrank der Marke Premiere mit einem Nutzinhalt von 178 Litern, der 226 Kilowattstunden Strom im Jahr schluckt, als „ÖKO sparsam im Verbrauch“. Tatsächlich ist das Gerät hinsichtlich des Energieverbrauchs nur Mittelmaß. Auf die Abmahnung der Verbraucherzentrale gab Edeka die geforderte Unterlassungserklärung ab.
Media Markt pries eine Kühl-Gefrier-Kombination der Marke Samsung mit einem Energieverbrauch von 240 Kilowattstunden als „sehr sparsam im Energieverbrauch“ an. Die Verbraucherzentrale war anderer Meinung, mahnte das Unternehmen ab und verklagte es nun auf Unterlassung.
Die Energiekennzeichnung bei Haushaltsgroßgeräten wird für Verbraucher immer undurchsichtiger. Ging die Skala zunächst nur bis A, werden energieeffizientere Geräte seit einiger Zeit mit A+ und A++ gekennzeichnet. Ab Herbst soll es sogar die Energieklasse A+++ geben. „Händler nutzen die Verwirrung der Kunden aus und deklarieren Durchschnittsgeräte als Stromsparer“, sagt Immo Terborg von der Verbraucherzentrale. „Die unzureichenden Vorschriften zur Energiekennzeichnung sind ein Einfallstor für Mogeleien“, so Terborg.
Für Verbraucher wird es immer schwieriger, energiesparende Geräte von Stromfressern zu unterscheiden. Während Wäschetrockner der Energieeffizienzklasse B einen durchaus akzeptablen Energieverbrauch aufweisen, sind Waschmaschinen dieser Klasse hoffnungslos veraltet. Bei Kühlgeräten sind durchweg Geräte der Klasse A++ zu empfehlen, vereinzelt auch solche der Klasse A+. Um sicher zu gehen, empfiehlt die Verbraucherzentrale bei allen Geräten ein Vergleich des konkreten Jahresverbrauchs. Helfen kann dabei die kostenlose Broschüre „Besonders sparsame Haushaltsgeräte“, erhältlich im Infozentrum der Verbraucherzentrale (Mo bis Fr 10 bis 18 Uhr).