Dienstag Streik im Hamburger Sozial- und Erziehungsdienst

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten des Hamburger Sozial – und Erziehungsdienstes am Dienstag, den 14. Februar zum ganztägigen Warnstreik auf. Die Aktion ist Teil einer bundesweiten Warnstreikwelle, mit der ver.di den Druck vor der dritten Verhandlungsrunde für die bundesweit 2,2 Mio Beschäftigten der Länder vom 16. bis 18. Februar in Potsdam erhöhen will.

ver.di fordert unter anderem eine Tariferhöhung von insgesamt 6 Prozent und strukturelle Verbesserungen im Tarifvertrag. Bisher liegt noch kein Arbeitgeberangebot vor.

An dem Warnstreik werden Beschäftigte aus allen sozialen Bereichen der Freien- und Hansestadt Hamburg teilnehmen. Dazu gehören unter anderem Sozialpädagogen, Erzieher, Heilpädagogen und sozialpädagogische Assistenten. Neben den allgemeinen Forderungen in dieser Tarifrunde, wollen die Streikenden aus den sozialen Bereichen zusätzlich einen Anschluss an das Tarifniveau des Sozial- und Erziehungsdienstes der Kommunen. Hier besteht ein Unterscheid in der Vergütung zwischen 100 und 500 Euro im Monat, trotz gleicher Tätigkeit.  

Dazu Sieglinde Frieß, Fachbereichsleiterin Bund, Länder und Gemeinden bei ver.di Hamburg: „Die Kolleginnen und Kollegen in der sozialen Arbeit sind hohen Belastungen ausgesetzt, denn die Armut hat insgesamt zugenommen und sich in ihren Auswirkungen weiter verschärft. Leider ist die Anzahl der Arbeitsplätze nicht adäquat mit den Anforderungen gestiegen. Die Beschäftigten empfinden es als Zumutung wenn sie erleben, dass das hamburgische Umland mehr Gehalt bezahlt als die Freie- und Hansestadt Hamburg. Durch eine andere Stufenregelung im Tarifvertrag, wie auch durch die Verbesserungen der Kommunen im Sozial- und Erziehungsdienst, haben die Kolleginnen und Kollegen in Hamburg 100 bis 500 Euro monatlich weniger in der Tasche. Das ist kontraproduktiv und spricht gegen Anerkennung und Wertschätzung. Wenn der Erste Bürgermeister Olaf Scholz und sein Senat nicht wollen, dass ihnen die Fachkräfte in den Bezirken und Schulen, sowie im Landesbetrieb Erziehung und Beratung und anderen Einrichtungen davon laufen, müssen sie die Angleichung der Tarife auf Landesebene realisieren und dies auch in den Verhandlungen vertreten.“

Bereits in den letzten Wochen kam es zu Warnstreikaktionen im Öffentlichen Dienst, an denen sich in Hamburg die Pädagogisch-Therapeutischen Fachkräfte (PTF) aus den Schulen, wie auch aus den anderen sozialen Bereichen, in hohem Maße beteiligt hatten.

Dazu Max Stempel von ver.di Hamburg: „Bei diesem Warnstreik erwarten wir unter anderem wieder eine hohe Beteiligung aus den Schulen. So wie die Arbeitsbedingungen dort gerade gestaltet werden, schnürt es den Kolleginnen und Kollegen die Luft ab. Eine gute Versorgung der Kinder und Jugendlichen ist so kaum noch möglich. Das macht die Leute wütend.“

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