DGB will für gerechte Verteilung sorgen

Die Kluft zwischen Arm und Reich in der Welt ist im vergangenen Jahr gefährlich gewachsen – und auch in Deutschland gibt es nach wie vor Probleme. Das geht aus dem aktuellen Ungleichheitsbericht der Organisation Oxfam hervor. „Wer jetzt nicht handelt, setzt den Zusammenhalt unserer Gesellschaft aufs Spiel“, warnt DGB-Vorstand Stefan Körzell.

Kurz vor Beginn der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos hat die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam ihrem Ungleichheitsbericht vorgestellt. Danach hat die Zahl der Menschen in extremer Armut seit 1990 stark abgenommen. Doch noch immer hat fast die Hälfte der Weltbevölkerung nur ein paar Dollar zum Leben – während das Vermögen der Reichen sprunghaft ansteigt. 

In konkreten Zahlen heißt das: Im vergangenen Jahr ist das Vermögen der Milliardäre jeden Tag im Schnitt um 2,19 Millarden Euro gestiegen, jeden Tag hat die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung im Schnitt 500 Millionen Euro verloren. Die Folge: Die Kluft zwischen Arm und Reich in der Welt wächst in gefährlichem Ausmaß. Auch in Deutschland hat sich die Lage nicht verbessert, so Oxfam.

„Dem weiteren Auseinanderfallen unserer Gesellschaft entgegenwirken“

„Der Oxfam-Bericht zur Vermögensverteilung spricht eine deutliche Sprache: Wer jetzt nicht handelt, setzt den Zusammenhalt unserer Gesellschaft aufs Spiel“, kommentiert DGB-Vorstand Stefan Körzell. „Wenn wir dem weiteren Auseinanderfallen unserer Gesellschaft entgegenwirken wollen, müssen wir für eine gerechtere Vermögensverteilung sorgen – auch in Deutschland.

Soli beibehalten…

Dazu gehört, den Soli beizubehalten. Ihn wie von der Union gefordert auch für die obersten 10 Prozent der Steuerzahler zu streichen, würde einerseits die Schere zwischen Arm und Reich weiter öffnen. Andererseits brauchen Strukturwandel, Breitbandausbau, die Erneuerung der Infrastruktur und Investitionen in Bildung eine gesicherte Finanzierungsgrundlage. Deshalb ist dies auch eine Frage der Zukunftsfähigkeit unseres Landes.

… und Einkommensteuer reformieren

Darüber hinaus muss die Koalition jetzt eine Einkommensteuerreform in Angriff nehmen, die untere und mittlere Einkommen entlastet, statt weiter die Augen vor der zum Himmel schreienden ungerechten Vermögensverteilung zu verschließen. Der DGB hat hierzu einen umfassenden Vorschlag vorgelegt: Wir fordern, die Vermögenssteuer wieder zu erheben und Erbschaftssteuern gerecht zu gestalten.“

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