DGB-Medienpreis an Bernd Schäfer

Für seine eindrucksvollen Foto-Porträts der jüdischen Komponistin Leni Alexander erhält Bernd Schäfer heute den diesjährigen DGB-Hamburg Medienpreis, der mit 1000 Euro dotiert ist. Insgesamt 25 Bilder aus Foto-Biografie werden bis Ende Juni 2006 im Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof 60 auf dem Flur von „Arbeit und Leben“ (Ebene 4) ausgestellt.

Der Medien- und Politikwissenschaftler sowie freiberufliche Fotograf aus Bochum fotografierte die am 8.6.1924 geborene Leni Alexander zwei Jahre vor ihrem Tod 2005 in Chile. Die Künstlerin wuchs in Hamburg in der Gryphiusstraße auf, emigrierte wegen der Hetze der Nationalsozialisten gegen Juden 1939 mit ihren Eltern nach Chile und verließ auch dieses Land nach dem Militärputsch und Sturz Allendes 1973. Erst 1986 kehrte sie nach Santiago de Chile zurück, wo sie 1989 in dem Hörspiel „Das Leben ist kürzer als ein
Wintertag“ ihre Erlebnisse mit zwei Diktaturen verarbeitete.

„Die Schwarz-Weiß-Porträts der alten Dame zeigen ein Gesicht, in dem sich Lebenserfahrung und -weisheit sowie Würde widerspiegeln“, sagt Erhard Pumm, Vorsitzender des DGB Hamburg. „Bernd Schäfer hat sensibel und nah eine Frau porträtiert, in deren Leben Arbeit, Kultur und politisches Bewusstsein eng miteinander verknüpft waren. Ihm ist damit die Umsetzung unseres Themas Würde hervorragend gelungen. Wir freuen uns, der Öffentlichkeit in einer Ausstellung weitere Bilder aus dieser Foto-Biografie zeigen zu können.“

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