Der „Spiegel“ wird jetzt in der Hafencity gemacht

Erst lieferte er die Schlagzeile: „Es gibt keine Spielräume für Steuersenkungen.“ Die schwarz-gelbe Finanzpolitik in Berlin sei „unseriös“. Dann ging Olaf Scholz zur Eröffnung der neuen „Spiegel“-Zentrale auch auf Distanz zum hektischen Medienbetrieb in der Hauptstadt.

Der Bürgermeister begrüßte die Entscheidung des „Spiegel“, seine Zentralredaktion weiterhin in Hamburg zu halten: „Für den Journalismus ist es gut, wenn er auf Distanz bleibt. Und das geht im hanseatisch-seriösen Hamburg eben doch ein bisschen besser als anderswo. Die Hauptredaktion jedenfalls wahrt von hier aus weiterhin den gebührenden Abstand von den Irrungen und Wirrungen des Regierungssitzes Berlin“, sagte Scholz.

Scholz nannte die Entscheidung für das neue Haus und damit für Hamburg eine kluge Standortentscheidung und eine ebenso kluge Entscheidung für ein bestimmtes Verständnis von Journalismus: „Der „Spiegel“ und Hamburg gehören zusammen. Für die Medienmetropole Hamburg, die ja vor allem auch eine Pressestadt ist, ist das eine großartige Nachricht: Der „Spiegel“ hat ein neues Zuhause in seiner Heimatstadt.“ Das neue „Spiegel“-Gebäude befindet sich an der Ericus-Spitze in der Hafencity. Scholz sieht die Medienmetropole Hamburg durch die „Spiegel“-Entscheidung gestärkt: „Das Herz des kritischen, unabhängigen und innovativen Journalismus schlägt weiterhin in Hamburg.“

Und der Standort sei geeigneter als die Hauptstadt: Wer sich orientieren wolle, brauche Überblick – „und den hat man nicht, wenn man mittendrin steckt. Dazu muss man auch mal einen Schritt zurücktreten können, um das Große und Ganze sehen zu können. Genau diese Fähigkeit zum distanzierten, manchmal auch analytisch kühlen Blick auf die Dinge hat Hamburg ursprünglich zur führenden Pressemetropole in Deutschland gemacht. Es stimmt bis heute: Hier werden die Zeitläufte nicht bloß atemlos beschrieben, hier werden Sie in Ruhe analysiert und eingeordnet. Hier ist der Qualitätsjournalismus zuhause.“

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