Der Senat springt über die Elbe

Nicht nur die Stadtentwicklung wird in Wilhelmsburg mit iba und igs vorangetrieben, auch die Senatsbehörde für Stadtentwicklung und Umwelt zieht jetzt nach Wilhelmsburg. Und natürlich muss auch ein hoher Standard beim umweltbewussten, energiesparenden und nachhaltigen Bauen eingehalten werden.

Es ist der erste große Behördenumzug seit 2001: Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt zieht von der Stadthausbrücke in der Innenstadt an die Neuenfelder Straße auf Wilhelmsburg. Rund 1.500 Beschäftigte wagen „den Sprung über die Elbe“ in eines der modernsten Gebäude der Stadt. Gebaut hat den Komplex die Hamburger Sprinkenhof AG, die die neue Behörde exakt im Zeit- und Kostenrahmen übergeben wird. Heute fand der erste große Rundgang statt.

Jutta Blankau, Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt: „Unser Umzug ist konkrete Stadtentwicklung, wir sind zu Recht IBA-Referenzprojekt und eine neue Landmarke. Der Bau erfüllt höchste Energie- und Klimaschutzansprüche. Da ich in Altenwerder südlich der Elbe groß geworden bin, freue ich mich auch ganz persönlich sehr auf Wilhelmsburg und hoffe auf gute Nachbarschaft.“

Mit dem Umzug enden für die ehemalige Baubehörde 67Jahre an der Stadthausbrücke, für die ehemalige Umweltbehörde sechs Jahre. Sechs von der Innenstadt bis nach Rothenburgsort verstreute Dienststellen, Fachämter und ein Landesbetrieb werden am neuen Standort in Wilhelmsburg zusammengefasst. Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt wird von Ende Mai bis Ende Juni umziehen, Mitte Juli wird mit dem Umzug des Landesbetriebes Geoinformation und Vermessung der letzte Bürostuhl in der Neuenfelder Straße ausgepackt sein.
Henning Tants, Vorstandssprecher der Sprinkenhof AG: „Der Bau war wegen Form und Umweltschutzansprüchen eine Herausforderung – in dieser Größe gibt es bisher in Hamburg kein Gebäude mit einem Energieverbrauch, der fast an den Passivhaus-Standard heranreicht. In Zeiten mit Dauerdiskussionen um Kostenexplosionen bei Bauprojekten sind wir stolz darauf, exakt im Rahmen zu bleiben.“

Das neue Gebäude erreicht den sogenannten KW70-Standard, d.h. es verbraucht pro m² 70 Kilowattstunden Heizenergie im Jahr (ungedämmte Häuser 300 KW). Es hat ein ausgeklügeltes Be- und Entlüftungssystem mit Wärmerückgewinnung. In allen Räumen sind „Thermoaktivdecken“ eingezogen, die über eingelegte Leitungen sowohl wärmen als auch kühlen können. Die Beleuchtung der Büros kann entweder individuell gesteuert werden oder läuft über Präsenzmelder automatisch. Der Sonnenschutz ist in die Außenfassade integriert. Die Hälfte der rund 1.600 Bohrpfähle im weichen Untergrund der Elbinsel zapfen Geothermie an. Für all das hat das Gebäude bereits im Vorfeld das Zertifikat in Gold der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen bekommen.

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