CCH-Planung ignoriert Menschen mit Behinderung

Schon bei der Neugestaltung des Jungfernstiegs wurden sie offenbar vergessen, jetzt finden sie auch bei der Neugestaltung der CCH-Dachterrassenflächen keinen Platz: Menschen mit Behinderung werden offenbar zur Zeit in Hamburg nicht berücksichtigt, stellt die GAL fest.

Anlässlich der CCH-Erweiterung kritisiert die behindertenpolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion Martina Gregersen die in der jetzigen Planung nicht berücksichtigte barrierefreie Zugänglichkeit der öffentlich gestalteten Dach- bzw. Parkfläche : „Es ist nicht hinzunehmen, dass wieder nicht an die Belange behinderter und mobilitätseingeschränkter Menschen gedacht wird. Nach dem Neubau des Jungferstiegs ist das CCH nun die zweite große Baumaßnahme, bei der der Senat keine Barrierefreiheit hinbekommt!“

Schon nach der Teilfertigstellung des Jungfernstiegs hagelte es Kritik von Betroffenen: Mit dem Fahrstuhl erreicht man nicht die Bahngleise, sondern nur die Läden. Von den Panoramatreppen zur Alster sind nur zwei barrierefrei erreichbar, Verkehrsschilder sind wieder auf Kopfhöhe angebracht worden.

Nun wird wieder an prominenter Stelle gebaut und wieder einmal haben Menschen im Rollstuhl das Nachsehen und bleiben ausgeschlossen. Da die Erweiterung des CCH in Planten un Blomen auf Kosten der Parkfläche geschieht, sieht die Planung vor, dass bei dem Neubau der CCH-Halle das Dach als öffentlich zugänglicher und begrünter Raum gestaltet werden soll. Schon die Begrünung fällt nun viel spärlicher aus geplant.

Hauptkritikpunkt ist aber der Zugang zur Dachfläche. Er erfolgt vom Park aus über eine Rampe, die nun eine Steigung zwischen 12 und 15 Prozent aufweist. Mit solch einer Schrägung wäre das Dach für Menschen im Rollstuhl nicht mehr oder nur mit fremder Hilfe erreichbar. Die DIN Norm für Rampen im öffentlichen Bereich sieht eine Steigung von maximal 6 Prozent vor.

Gregersen fordert entsprechende Nachbesserungen bei der Rampe, damit die Dachfläche für alle nutzbar wird. Damit solche Fehler in Zukunft vermieden werden, fordert sie einen „Behinderten-TÜV„ für große städtische Bauprojekte.

„Auch den Menschen im Rollstuhl muss man die Möglichkeit geben, die neu gestalteten Alsterterassen oder den öffentlichen Dachgarten auf dem CCH nutzen zu können. So aber werden behinderte Bürgerinnen und Bürger von der Nutzung eines schönen, zentralen und öffentlich zugänglichen Raums ausgeschlossen, was der Intention des Hamburgischen Gleichstellungsgesetztes für behinderte Menschen widerspricht“, so Gregersen.

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