Bildungsstreik: Demo bei Moni

Nach dem gestrigen „Tag des Zivilen Ungehorsams in Hamburg“ machen die Bildungsstreiker auch heute weiter: Nächster Programmpunkt ist eine große Kundgebung um 11.30 Uhr vor dem Uni-Hauptgebäude. Da die diversen Berichte und Stellungnahmen von Behörden, Parteien und anderen Berufskommentierern überall zu lesen sind, beschränken wir uns auf die Ausführungen der Streikenden.

Hier der Bericht im Originalton:

Der Donnerstag stand im Zeichen des Zivilen Ungehorsams. Mittags zogen ca hundert Studierende, ausgestattet mit Töpfen, Trommeln und allem was Krach macht durch die Innenstadt um ihrem Ärger über ein Bildungssystem Luft zu machen, dass den Einzelnen in ein Lernkorsett zwängt. Bundesweit fanden gestern symbolische Banküberfälle statt. In Hamburg besuchten über 500 Studierende und SchülerInnen mehrere Banken in der Innenstadt und warfen mit Geldscheinen um sich, auf denen die Forderungen des Streiks zu lesen waren. Sie machten damit auf die Unterfinanzierung
der Schulen und Hochschulen aufmerksam:

„Geld für Bildung statt für Banken!“

Die vollkommen orientierungslosen Ordnungskräfte begannen daraufhin eine absolut überzogene Katz- und Mausjagd.

Später am Nachmittag forderten ca 70 PiratInnen HVV für alle – und zwar umsonst! Dafür kaperten sie, bewaffnet mit Enterhaken für wenige Minuten
eine HVV-Fähre an den Landungsbrücken. Den AktivistInnen ging es dabei nicht nur um den Klimaschutz: Insbesondere SchülerInnen und PraktikantInnen sind durch die hohen Kosten des öffentlichen Nahverkehrs in ihrer Mobilität erheblich eingeschränkt.

Auf dem Rückweg zum Campus statteten 50 Studierende der Ujnipräsidentin noch einen Besuch ab um sie zum Rücktritt aufzufordern. Anschliessend
schauten Sie auch noch im AStA vorbei. Dieser hält nach wie vor zur Präsidentin. „Damit stellt er sich gegen die Studierenden“, beschwert sich
Frank Bundt, aktiv im Bildungsstreik.

Die hohe Beteiligung an den Aktionen außerhalb des Uni-Geländes war auch deshalb möglich, weil die Besetzungen von HWP, „Pferdestall“ und
Pädagogischem Institut auch am vierten Streiktag aufrecht erhalten werden.

Heute werden die Proteste in einer gemeinsamen Aktion fortgesetzt. Zum 10. Jahrestag des Bolognaprozesses werden sich die Studierenden um 11:30 vor dem Hauptgebäude der Universität versammeln und unter anderem gegen den autoritären Führungsstil der Präsidentin und die neoliberale Ausrichtung
der Hochschulpolitik zu demonstrieren.

Ein Gedanke zu „Bildungsstreik: Demo bei Moni“

  1. Aktion Banküberfall erfolgreich Studierende und Schüler_innen besuchen zahlreiche Banken in der Hamburger Innenstadt

    Am Donnerstag 17.6., haben mehrere hundert Schüler_innen und Studierende in der Hamburger Innenstadt mindestens 9 Banken aufgesucht. Sie haben Flugblätter verteilt, Schlachten mit stapelweise 500 Milliardenscheinen veranstaltet, mit Angestellten und Kund_innen über die Bildungskrise diskutiert und den Rettungsschirm für Banken kritisiert. Es wurden u.a. Filialen der HASPA, der HSH-Nordbank, der Commerzbank und der Deutschen Bank besucht.

    In Flugblättern und Ansprachen wurde die Bildungssituation angeprangert und ein Rettungsschirm für kritische Bildung gefordert. „Wir befinden uns seit Jahren in einer Bildungskrise, jahrelang wurde gesagt, dass kein Geld da ist. Aber kaum straucheln die Banken, gibt es ein Rettungspaket über 500 Milliarden Euro. Das zeigt, dass es eine politische Entscheidung ist, wohin das Geld geht. Wir wollen Geld für eine kritische und freie Bildung, jenseits von wirtschaftlicher Verwertbarkeit.“ sagte Anja, die sich an der friedlichen Aktion beteiligte.

    Gegen 17.00 Uhr sammelten sich etwa 500 Aktivist_innen auf dem Jungfernstieg, hielten eine
    Abschlusskundgebung vor der kurz vorher gestürmten HaspaFiliale ab und zogen in einer
    Spontandemonstration zur Universität. Im UniHaupgebäude wurde kurzzeitig die UniPräsidentin
    belagert, die zur Zeit wegen ihres undemokratischen Stils und ihrer inhaltlichen Ausrichtung (pro
    Studiengebühren, Uniumzug, Wirtschaftsnähe) am wackeln ist.

    Anschließend wurde der AstA (Allgemeiner Studierenden Ausschuss) besucht und lautstark zur Rede gestellt, da sich dieser, im Gegensatz zu allen anderen Hamburger Hochschul-Asten, den Bildungsstreik nicht unterstützt und sich sogar von ihm distanzierte. Wie die UniPräsidentin schloss sich der AstAVorstand ein, um nicht mit den aufgebrachten Student_innen diskutieren zu müssen.

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