Betreuung: Senat zementiert Defizite

mariepaul.JPGBerufstätige Eltern, die ein zweites Kind bekommen und die Elternzeit in Anspruch nehmen, müssen in Kauf nehmen, dass das ältere Kind in der Kita auf einen Halbtagesplatz zurückgestuft wird oder als Krippenkind unter drei Jahren diese ganz verlassen muss. Das sieht der Senatsentwurf zur neuen Globalrichtlinie zur Kinderbetreuung vor. Dazu die Kinder- und jugendpolitische Sprecherin der GAL, Christiane Blömeke: „Das ist doch absurd. Hier werden die Eltern bestraft, die sich für ein zweites Kind entscheiden. Das nenne ich familienfeindlich. Der Senat verpasst die Chance zu Verbesserungen und zementiert Defizite!“

Blömeke hofft nun, dass der Entwurf der Globalrichtlinie an entscheidenden Stellen noch verändert wird. Dazu gehört nach Ansicht der GAL-Fraktion auch die Möglichkeit, dass Kita-ErzieherInnen ohne großen Aufwand einen Ganztagesplatz für Kinder in prekären Lebenslagen bei der Behörde einfordern können.

Nicht ausreichend ist nach Ansicht der grünen Abgeordneten auch die Regelung zur Tagespflege im Entwurf der Globalrichtlinie. Anstatt den bedarfsgerechten Ausbau von Kita-Plätzen voranzutreiben, forciert der Senat weiterhin die Umsteuerung in Richtung Tagespflege. Eltern, die bis zu 15 Stunden in der Woche arbeiten, haben für Kinder unter drei Jahren nur einen Anspruch auf Betreuung in Tagespflege. Die Wahlmöglichkeit zwischen Kita und Tagespflege entfällt für sie komplett.

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