Besetzung: Jetzt auch Saarlandstraße

Die Besetzungen an Hamburgs Hochschulen gehen weiter: Jetzt ist auch die Saarlandstraße (Soziale Arbeit und Pflege) betroffen.

Das erklären die Besetzer:

Seit einigen Wochen setzen sich europaweit Studierende an ihren Hochschulen für bessere Studienbedingungen ein.

Da auch die Studierenden der HAW von der innereuropäischen Hochschulpolitik betroffen sind, wurde auf einer Vollversammlung des Departments Soziale Arbeit und Pflege beschlossen den Hörsaal des Standorts Saarlandstraße zu besetzen. Somit reihen sie sich in die europaweite Protestbewegung ein und machen auch hier auf Missstände im Bildungssystem und konkret an unserer Hochschule aufmerksam.

Es ist nicht vordergründiges Ziel, den Lehrbetrieb zu stören. Auch soll die Aktion kein Affront gegen Lehrende oder den Hochschulkörper an sich sein. Vielmehr sehen wir den besetzten Hörsaal als buchstäblichen Freiraum, um in Diskussionen Gedanken und Ideen darüber auszutauschen, was aus unserer Sicht im derzeitigen Bildungssystem verändert werden muss.

Einige Themen, die jetzt schon Anstoß zu Diskussionen waren, haben wir in einem ersten Forderungskatalog zusammengestellt:

Umstrukturierung des Bachelor-Master-Systems:
Studiennachweise statt benoteter Leistungsnachweise
Deutlich verminderte Anzahl an Prüfungen
Sofortige Abschaffung der Anwesenheitskontrollen
Mehr Selbstbestimmung im Studium
Mehr Seminar- und Vorlesungsangebote
Geringere Größen der Lehrveranstaltungen
Abschaffung der Regelstudienzeit
Möglichkeit des Studienortwechsels bei voller Anerkennung aller zuvor erbrachten Leistungen (Credits)

Soziale Öffnung der Hochschulen:
Keine Studienplatzbeschränkung
Alternative Möglichkeiten zum Erwerb einer Hochschulzugangsberechtigung
Abschaffung der Studiengebühren
Gesetzliche Verankerung von gebührenfreiem Studium im HmbHG

Demokratisierung der Hochschulen:
Mitsprache- und Stimmrecht von Studierenden in allen Hochschulgremien
¼-paritätische Besetzung aller Hochschulgremien (je ¼ Studierende, Lehrende, wissenschaftliche MitarbeiterInnen und Verwaltungspersonal)
Abschaffung des Hochschulrates

Finanzierung:
Komplett öffentliche Finanzierung der Hochschulen

HAW intern:

Studienbedingungen/ Qualität der Lehre:
Sofortige Integration der vom Verwaltungsgericht zugelassenen Studierenden in das Lehrangebot des ersten Semesters
Mehr Professorenstellen, größere Wahlmöglichkeit zwischen Kursen und Professoren
Einsatz der Hochschule für Änderung des Curricularen Normwertes
Keine Studienplatzbeschränkung
Mehr Selbstbestimmung bei der Wahl der Seminare
Transparenz der Verwendung bisher gezahlter Studiengebühren, z.B. der Jahresendabrechnung
Einsatz des Departments für die oben genannten Forderungen auf Hochschulebene
Einsatz des Hochschulpräsidiums für die oben genannten Forderungen auf Landesebene bzw. Bundesebene
Keine kommerzielle Nutzung des gesamten Hochschulgeländes

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