Beschäftigungssicherung hat Priorität

Die Spitzen der acht Hamburger DGB-Gewerkschaften sowie die DGB-Vorsitzende Katja Karger haben sich gestern in einer Telefonkonferenz ausführlich mit Arbeitssenatorin Melanie Leonhard und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann über Perspektiven und Lösungen für die prekäre Situation vieler Beschäftigter in Hamburg ausgetauscht.

Katja Karger zog trotz ernster Lage ein positives Fazit: „Der Senat sendet die richtigen Signale, um den Arbeitnehmer/-innen Unterstützung zukommen zu lassen. Der gestern präsentierte Hamburger Schutzschirm ist ein erster Schritt, um Beschäftigung zu sichern und Selbstständigen zu helfen. Gleichwohl muss klar sein: Alle Arbeitnehmer/-innen brauchen jetzt sichere Perspektiven und deswegen müssen finanzielle Hilfen für Unternehmen der Stadt an Beschäftigungssicherung gekoppelt sein.

Die Gewerkschaften fordern ein Maßnahmen-Paket von Bund und Senat. Dazu gehört eine dringende Nachbesserung des Kurzarbeitergeldes. „Über Nacht stehen viele Beschäftigte vor dem finanziellen Aus. Gerade für die prekär arbeitenden und die vielen Geringverdiener/-innen in Hamburg ist das eine Katastrophe“, so Karger.

Nötig seien u.a.

– eine Entgeltfortzahlung für Beschäftigte, die wegen der Kinderbetreuung zuhause bleiben müssen

–  ein Schutzschirm für Geringverdiener/-innen

– gute Arbeitsschutzmaßnahmen, z.B. im Einzelhandel oder Sicherheitsgewerbe

Karger: „Löhne sinken oder brechen ganz weg, die hohen Mieten bleiben. Das reißt viele Beschäftigte in einen gefährlichen Strudel. Dem muss entgegengewirkt werden.“

Allen Arbeitnehmer/-innen, die die Gesellschaft jetzt am Laufen halten und trotz widriger Umstände ihre Arbeit verrichten,  sprach Karger einen großen Dank und Anerkennung aus.

Gleichzeitig warnte sie jede/n Beschäftigten/-n davor, Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber zu unterschreiben, bevor sie nicht gründlich überprüft worden sind. „Auch in Krisenzeiten gelten Arbeitnehmer/-innenrechte und Mitbestimmung. Jedes Papier sollte vor Unterschrift von Betriebsrat, Gewerkschaft oder Arbeitsrechtlern gecheckt werden.“

Die Gespräche zwischen Senator/-innen und Gewerkschaftsvertreter/-innen werden in der kommenden Woche fortgesetzt.

Die Gewerkschaften erneuern überdies ihr Angebot, auch gemeinsam mit der Arbeitgeberseite über nötige Schritte in der Krise zu beraten.

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