Azubis sollen härter ran

photocaseARBEIT.jpeg50.000 Auszubildende sind im Norden davon betroffen, dass der Jugendarbeitsschutz aufgeweicht werden soll. Die saarländische CDU-Regierung hat eine Initiative gestartet, nach der auch Azubis unter 18 Jahren künftig nachts und an Wochenenden arbeiten sollen, berichtet der DGB-Nord.

Künftig könnten sich die Arbeitsbedingungen für Zehntausende von jugendlichen Auszubildenden auch im Norden drastisch verschlechtern. Darauf macht der DGB Nord aufmerksam. Ausgehend von einer Initiative der saarländischen Regierung wird von der Bundesregierung eine so genannte Bund-Länder-Kommission eingerichtet, die Vorschläge für eine Änderung des Jugendarbeitsschutzes für Auszubildende unter 18 Jahren vorlegen soll.

In der Diskussion sind unter anderem eine Verkürzung der Nachtruhe und die allgemeine Einführung von Samstags- und Sonntagsarbeit für Minderjährige, die Streichung der Verpflichtung von Landesausschüssen für Jugendarbeitsschutz und die Streichung des Züchtigungsverbots für Arbeitgeber gegenüber Jugendlichen.

Der DGB Nord schätzt, dass in den drei norddeutschen Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern 50.000 Auszubildende unter 18 Jahren von diesen Änderungen betroffen wären.

„Was wir hier feststellen, ist ein gewandeltes Verständnis von minderjährigen Auszubildenden, denen nicht länger mehr ein besonderes Schutzinteresse gegenüber überlangen Arbeitszeiten und schlechten Arbeitsbedingungen zugestanden wird. Sie gelten im Prinzip als ebenso belastbar wie volljährige und erwachsene Arbeitnehmer, was aber nicht ihrer physischen und psychischen Entwicklung entspricht“, so Heiko Gröpler, beim DGB Nord für Ausbildungsfragen zuständig.

Die DGB-Jugend hat eine Initiative gestartet, um auf die Gefahren durch eine Aufweichung des Jugendarbeitsschutzes hinzuweisen und sucht jetzt „Paten“, die sich gegenüber Politik und Gesellschaft für die besonderen Schutzbelange jugendlicher Auszubildender unter 18 Jahren einsetzen.

„Wir beobachten mit Sorge“, so Gröpler, „dass unter dem Vorwand, mehr Ausbildungsplätze zu schaffen, wichtige Schutzstandards heruntergefahren werden. Dabei sind gerade diese Standards die Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss einer Berufsausbildung.“

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