Ausbildungsplätze: Verdrängung auf höchster Ebene

Wer – wie das wohlklingend getaufte Aktionsbündnis Bildung und Beschäftigung – 250 zusätzliche Ausbildungsplätze schafft, tut etwas Gutes.Wer sich davon aber angesichts von über 5.000 zusätzlichen Abiturienten im kommenden Jahr eine wirksame Entlastung verspricht, betrfeibt Verdrängung auf höchster Ebene, meint die LINKE.

Das sagt die LINKS-Fraktion:

Jeder Ausbildungsplatz, der neu geschaffen wird ist zu begrüßen. Aber die heute vom Senat in der Pressekonferenz dargelegten Maßnahmen des Aktionsbündnisses Bildung und Beschäftigung basieren ausschließlich auf dem Prinzip Hoffnung. Selbst wenn die von den Kammern angekündigten 1.130 und die zusätzlichen 250 Ausbildungsplätze der Hansestadt greifen, stehen dem 5.200 zusätzliche Abiturienten und Abiturientinnen im Jahr 2010 gegenüber.

Die Fraktionsvorsitzende Dora Heyenn teilt die Skepsis des DGB: „Es ist illusorisch zu glauben, dass in Zeiten von Kurzarbeit, Entlassungen und Firmenpleiten die Anzahl der Ausbildungsplätze steigen wird – sie werden eher sinken und das zeichnet sich bereits ab. Unter diesem Aspekt sind die zusätzlichen 250 Ausbildungsplätze bei der Hansestadt nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein.“

Bereits jetzt ist die Lage für Jugendliche, die eine Berufsausbildung suchen, katastrophal. Der Ausbildungsreport der Schulbehörde belegt, dass bereits im vergangenen Jahr über 9.000 Ausbildungsplätze fehlten. Das soll im Rahmen des Sofortprogramms des Senats mit sage und schreibe 600 zusätzlichen Lehrstellen aufgefangen werden. Rechnen ist Glücksache.

Es wird davon ausgegangen, dass ein Viertel der Abiturienten und Abiturientinnen ins duale System gehen. Für das Jahr 2010 fehlen demnach in Hamburg zahlreiche Studienplätze. In der Pressekonferenz wurde deutlich was das Hamburger Leitbild „Wachsen mit Weitsicht“ bedeutet. Die Jugendlichen werden aufgefordert weit weg zu gehen um z.B. in Greifswald zu studieren.

Dazu Dora Heyenn: „Dabei wird verkannt, dass eine normal verdienende Familie ein Studium in einer anderen Stadt kaum bezahlen kann. In Zeiten von Bachelor und Master ist es für Studierende schwierig selber Geld während des Studiums zu verdienen.“

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