Auf dem Weg zu einem inklusiven Schulsystem

Gewerkschaftstag der GEW beschließt Leitlinien zur Bürgerschaftswahl

Am 18.11.14 tagte der Gewerkschaftstag, das höchste Gremium der GEW Hamburg, und diskutierte unter anderem über Leitlinien zur Bürgerschaftswahl. Beschlossen wurde, das Thema Inklusion in den Mittelpunkt der Wahlkampfaktivitäten zu stellen.

„Unmissverständlich unterstützt die GEW bereits seit vielen Jahren in ihrer Programmatik und ihrer alltäglichen Praxis die Inklusion. Die größte Reform an Hamburgs Schulen seit Jahrzehnten soll jedoch ohne zusätzliche personelle und sächliche Mittel ins Werk gesetzt werden. Viele KollegInnen an den Grund- und Stadtteilschulen fühlen sich allein gelassen mit der Verantwortung für gelingende Inklusion, SonderpädagogInnen sollen für so viele Kinder zuständig sein, dass Förderung nicht gelingen kann. Denn eins ist klar: Ohne erhebliche zusätzliche öffentliche Mittel für die Inklusion wird das Ziel nicht zu erreichen sein: Das Recht jedes Kindes und Jugendlichen auf bestmögliche Förderung gemeinsam mit allen anderen“, so Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg.

In den Leitlinien wird die Forderung bekräftigt, 550 Stellen für eine gelingende Inklusion in Hamburg zu schaffen, zudem wird eine deutliche Positionierung zum Erhalt der Schulsozialarbeit eingefordert. In den Kindertagestätten wird eine Verbesserung der ErzieherInnen-Kind-Relation angemahnt, für die berufliche Bildung werden Maßnahmen vorgeschlagen, wie die Forderung des Bürgermeisters, dass ‚keineR verloren gehen‘ solle, umgesetzt werden kann. Für den Hochschulbereich werden eine Demokratisierung der Wissenschaft sowie eine Verbesserung der Arbeits- und Studienbedingungen angemahnt. Ausdrücklich lehnt die GEW die Unterwerfung der öffentlichen Haushalte unter das Diktat der Schuldenbremse und die daraus resultierende Spar- und Kürzungspolitik ab.

„Die Schuldenbremse darf keine Bildungsbremse sein. Die GEW und ihre Mitglieder werden die Zeit von Haushaltsverhandlungen und Bürgerschaftswahl nutzen, um mit öffentlicher Auseinandersetzung und Protesten für grundlegende Verbesserungen für Bildung und Wissenschaft, für Studium, Lehre und Forschung einzugreifen“, so Bensinger-Stolze abschließend.

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