Atomstrom: Großdemo am 26. März in Hamburg

Die atomare Katastrophe in Japan hat zu bundesweiten Aktionen gegen die Atomkraft geführt. Diese Aktionen werden verstärkt durch weitere Demonstrationen und Kundgebungen am Sonnabend, den 26. März in Hamburg, Berlin, Köln und anderen Städten. Gemeinsam mit Umweltverbänden rufen SPD, GAL, LINKE, die IG Metall und alle Umweltverbände in Norddeutschland für den 26. März zur Großdemonstration in Hamburg auf.

„Wir müssen so schnell wie möglich aus der veralteten Atomtechnologie aussteigen,“ forderte IG Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine, der in Hamburg als Redner die IG Metall in den beiden Bezirken Küste und Niedersachsen und Sachsen-Anhalt mit insgesamt 440 000 Mitgliedern vertritt.

So dürften nach Ansicht der IG Metall nicht nur die sieben abgeschalteten Reaktoren nie wieder eingeschaltet werden, sondern auch die anderen Atomkraftwerke sollten so schnell als möglich stillgelegt werden. Das Minimum an Laufzeiten sei der vereinbarte Zeitrahmen im Atomkompromiss der rot-grünen Bundesregierung. Hartmut Meine: „Ein Moratorium und eine neue Nachdenklichkeit reichen uns nicht. Wir brauchen ein Abschaltgesetz und ein Gesetz zur massiven Verkürzung der Laufzeiten!“

Der katastrophale Störfall in Fukushima könne laut Meine zu einem Wendepunkt der Atompolitik werden. Das gelte nicht nur für die Atompolitik in Deutschland, sondern weltweit: „Deutschland muss ein Zeichen setzen und auch für andere Industrie-nationen Vorreiter beim Abschalten der Atommeiler werden.“ Nicht nur der Betrieb von Atomkraftwerken sei unbeherrschbar, auch für die Einlagerung von Atommüll gebe es keine sichere Lösung. Jedes zusätzliche Betriebsjahr der deutschen Atommeiler würde 450 Tonnen mehr an hochradioaktivem Müll auftürmen.

Nach Ansicht der IG Metall sei es möglich, für die angeblich von der Atomwirtschaft genannten 30 000 Arbeitsplätze (in den AKW-Standorten sollen rund 6000 Menschen arbeiten) entsprechende Ersatzarbeitsplätze zu schaffen. Im Jahr 2009 habe es bereits rund 340 000 Arbeitsplätze im Bereich Erneuerbare Energien gegeben, davon allein 80 000 in der Solarenergie, 100 000 in der Windenergie und 130 000 in der Bioenergie. Die Branche selbst erwartet einen Anstieg auf 500 000 Arbeitsplätze bis 2020. Der IG Metall-Bezirksleiter: „Hier sehen wir fantastische Zukunftschancen für sichere Arbeitsplätze und eine sichere und saubere Energieversorgung.“

    Aufruf zur Großdemo am Samstag, den 26. März 2011 in Hamburg

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12 Uhr: Bahnhof Hamburg-Dammtor, Moorweide
anschließend Demonstration zum Rathausmarkt
14 Uhr: Kundgebung Rathausmarkt

Redner:
Hartmut Meine, IG Metall-Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt,
Jürgen F. Bollmann, amtierender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hamburg,
Roman Denter, attac,
Dr. med. Martin Sonnabend von der Ärztevereinigung IPPNW
sowie Vertreter von Robin Wood und der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg.
Moderation: Uwe Seifert, Robin Wood, und Uwe Zabel, IG Metall Unterelbe

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