Asklepiosmitarbeiter kurz vor Warnstreik

Für Donnerstag, den 24.4.2014 hat die ver.di-Tarifkommission die Beschäftigten der Krankenhäuser im Krankenhausarbeitgeberverband erneut zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Die bisherigen Angebote der Arbeitgeber in den Verhandlungen hatten die Mitglieder der Tarifkommission einstimmig als nicht ausreichend bewertet.
Flankiert wurden die Tarifverhandlungen im Asklepioskonzern von erheblichem Druck auf die Beschäftigten:

So wurde ein Einstellungsstopp für den gesamten Konzern Asklepios Kliniken Hamburg (nicht nur für die Betriebe, die dort im KAH Mitglied sind) verfügt. Befristet Beschäftigte, denen bereits die Übernahme in unbefristete Arbeitsverhältnisse zugesagt wurde und die sich deshalb nicht beim Arbeitsamt gemeldet hatten, bekamen jetzt die Mitteilung, dass ihr Arbeitsverhältnis nicht fortgesetzt wird. Auch MitarbeiterInnen, die innerhalb des Konzerns sich verändern wollten und in einem Asklepioshaus schon das Arbeitsverhältnis gekündigt hatten, wurde die schon gemachte Zusage verweigert.
Die freien Stellen auf den Stationen können nicht besetzt werden, obwohl sie dringend benötigt werden. In der Folge wurde bereits eine Station geschlossen.
Trotz (oder gerade wegen) dieses enormen Druckes steigt die Wut in den Asklepios-Betrieben:

Obwohl nach dem letzten Warnstreik Beschäftigte auch persönlich unter Druck gesetzt wurden, indem sie zu Gesprächen bestellt wurden, wenn sie am Streik teilgenommen hatten oder ihnen die Zusagen zu Weiterbildungsmaßnahmen entzogen wurde, ist die Bereitschaft sich für deutliche tarifliche Verbesserungen einzusetzen ungebrochen.

Hilke Stein, Verhandlungsführerin für ver.di, fordert die Geschäftsführung von Asklepios dringend dazu auf, den Einstellungsstopp zurück zu nehmen:

„Hier wird auf dem Rücken der Beschäftigten und der Qualität der Gesundheitsversorgung in dieser Stadt ein gefährliches Spiel gespielt. Die Renditeerwartung des Konzerns und die Arbeitsbelastung der Beschäftigten bilden schon jetzt eine hochexplosive Mischung. Die Maßnahmen der Geschäftsführung wirken da wie ein Zündholz!“
Den Vorwurf der überzogenen Forderungen weist sie zurück: „Die Krankenhäuser im KAH sind wirtschaftlich gesunde Betriebe, ihre Struktur als Maximalversorger unterscheidet sich deutlich von derer vieler kleine kommunaler Häuser. Und gerade die Pflegeberufe brauchen eine deutliche Aufwertung durch eine starke soziale Komponente und eine Aufwertung der Arbeit zu ungünstigen Zeiten.“
ver.di fordert u.a. 150€ und eine Erhöhung um 3,5%, sowie Erhöhungen der Nachtzuschläge und Nacht-, Feiertags- und Sonntagszuschläge für Bereitschaftsdienst.

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