„Armut stört“

Schattenbericht der Nationalen Armutskonferenz – Die Erwerbsarmut hat sich in Deutschland in den letzten 10 Jahren verdoppelt. 1,2 Millionen Erwerbstätige verdienen so wenig, dass sie auf zusätzliche Hartz-IV-Leistungen angewiesen sind. Der am 17. Oktober vorgestellte Schattenbericht der Nationalen Armutskonferenz (nak) gibt Betroffenen ein Gesicht und schildert ihre prekäre Situation. Als Mitglied der nak fordert der DGB die Bundesregierung auf, sich für gute Arbeit und mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigung einzusetzen.

Einige Erkenntnisse aus dem Schattenbericht

Einkommensarmut ist ungleich verteilt:
Männer 15,2 Prozent – Frauen 17,8 Prozent
Senioren 14,9 Prozent – Seniorinnen 20,1 Prozent
Paare mit zwei Kindern 7,8 Prozent – Kinderreiche 18,2 Prozent – Alleinerziehende 32,5 Prozent
Arbeitslose 70,5 Prozent

Arm trotz Arbeit?

Da sich die Erwerbsarmut in Deutschland in den letzten 10 Jahren verdoppelt hat und 1,2 Millionen Erwerbstätige so wenig verdienen, dass sie auf zusätzliche Hartz-IV-Leistungen angewiesen sind, fordert die nak u. a.:
– Die Eindämmung prekärer Beschäftigung und die Austrocknung des Niedriglohnbereichs.
– Die Verhinderung von Altersarmut durch existenzsichernde Einkommen.
– Eine Verbesserung der sozialen Absicherung bei Arbeitslosigkeit und die Einbeziehung von Hartz-IV-Bezieher/-innen in die Rentenversicherung.
– Bessere Teilzeitbedingungen und eine Reform der Minijobs, um die Armut von Alleinerziehenden zu bekämpfen.
– Gute Arbeit, die die Gesundheit erhält und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördert.
– Eine gerechte Steuerpolitik mit Sozialleistungen, die zu einem menschenwürdigen Leben reicht und die den materiellen Reichtum in der Gesellschaft umverteilt.

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