Arg schlicht gedacht

Die Nienstedtener Volksinitiative „‚Wir wollen lernen!‘ für den Erhalt des Elternwahlrechts und der weiterführenden Schulen ab Klasse 5“ ruft alle Hamburger auf, sich aktiv an der Wahl zum Europa-Parlament am 7. Juni 2009 zu beteiligen, um den Schwarz-Grün-Senat zum Nachsitzen zu schicken! Das wird die übrigen Parteien zwar freuen, ist ansonsten aber arg schlicht gedacht.

Walter Scheuerl, Sprecher der Volksinitiative, liebt große Worte und große Gesten – und nimmt es bei seinen Veröffentlichungen mit der Logik selten genau. „Den Hamburger Wählern ist klar“, sagt er, „dass Ole von Beust keinen Moment zögern wird, es als Zustimmung zu einer angeblich ‚erfolgreichen Regierungsarbeit’ zu verkaufen, wenn die CDU ihr Wahlergebnis von 2004 halten oder gar verbessern würde. Angesichts der leider bisher sehr geringen Wahlbeteiligung bei den Wahlen zum Europa-Parlament (in Hamburg 2004 nur 34,9 Prozent) hängt bei der Wahl am 7. Juni 2009 das Abschneiden der CDU stark von der Wahlbeteiligung ab. Gleichzeitig reichen bei einer insgesamt geringen Wahlbeteiligung schon einige Tausend schulpolitisch motivierte, aktive Denkzettelwähler aus, um für einen auch in Prozentpunkten messbaren Wahlverlust der CDU zu sorgen!“

Mann, Herr Scheuerl: Meinen Sie wirklich, diesen Zusammenhang hätten Sie allein entdeckt, und die übrigen Menschen wüssten nicht, dass bei einer kleinen Gesamtzahl geringe absolute Abweichungen zu großen relativen führen, und meinen Sie wirklich, die CDU könnte am Ende nicht ausrechnen, dass es nur ein paar Tausend Stimmen waren, die eine Verschiebung ergeben haben?

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