Arbeitsmarkt: Keine Verbesserung für Geringqualifizierte

Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen erklärte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Dienstag in Berlin:

„Obwohl die Erwerbstätigkeit steigt, bleibt die Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau. Arbeitslose, vor allem Geringqualifizierte, können vom Anstieg der Beschäftigung nicht profitieren. Der Rückgang im September ist vor allem jahreszeitlich bedingt.

Die Arbeitslosenquote von Menschen ohne abgeschlossene Ausbildung ist rund vier Mal so hoch wie bei Personen mit Berufsausbildung. Sowohl im Versicherungs- als auch im Hartz IV-System müssen die finanziellen Anreize für Weiterbildungsteilnehmer verstärkt werden. Allein auf schnelle Vermittlung zu setzen, ist nicht nachhaltig.

Vor allem muss es gelingen, bildungsbenachteiligte junge Menschen zu qualifizieren, um so den Teufelskreis aus Arbeitslosigkeit und Entmutigung zu durchbrechen. Dazu müssen die ausbildungsbegleitenden Hilfen für Jugendliche erweitert und zusätzlich die assistierte Ausbildung – auch für Betriebe – gesetzlich gefördert werden. Dies dient vor allem dem Ziel, Ausbildungsabbrüche zu vermeiden. Wenn die Zahl der Ausbildungsabbrüche halbiert werden könnte, stünden dem Arbeitsmarkt 75000 Fachkräfte mehr zur Verfügung.

Zugleich sollte in Regionen mit besonders schlechter Ausbildungssituation das Angebot an außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen durch ein Bund-Länder-Programm ausgeweitet werden, wie dies der BA-Verwaltungsrat fordert. Die von DGB und BDA angestoßene Initiative ,Betriebliche Ausbildung hat Vorfahrt‘ sollte jetzt endlich von der Politik aufgegriffen werden.“

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