Arbeitsmarkt in Hamburg „nicht urlaubsreif“

Im Juli gibt es 70.383 Arbeitslose. Das sind 1.306 mehr als im Vormonat, aber 4.160 weniger als im Juli 2015. Die Arbeitslosenquote stieg von 6,9 Prozent auf 7,0.

Sönke Fock, Chef der Agentur für Arbeit Hamburg: „Die Grundtendenz des Hamburger Arbeitsmarktes bleibt weiterhin positiv. Saisonal bedingt steigt in Hamburg die Arbeitslosenquote immer Mitte des Jahres an. Dieser typische Zuwachs im Juli fällt aber 2016 mit 1.306 mehr Arbeitslosen deutlich geringer aus als im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir 4.160 arbeitslose Menschen weniger.

Vom Zuwachs der Arbeitslosigkeit ist die Gruppe der jungen Erwachsenen unter 25 Jahren zum Teil betroffen. Ihr Bestand hat sich um 600 auf 5.602 oder 12 Prozent erhöht. Viele von ihnen haben ihre Berufsausbildung zwar erfolgreich beendet, konnten aber noch keine Anschlussbeschäftigung realisieren. „Konnten noch nicht“ – betone ich ausdrücklich – denn hier trifft die Hamburger Wirtschaft auf gut ausgebildete und gesuchte Fachkräfte, die bald einen Arbeitsplatz finden werden.

Meine positive Einschätzung des Arbeitsmarktes in Hamburg bekräftige ich damit, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in der Hansestadt weiterhin kontinuierlich wächst. Im Mai dieses Jahres übten 933.600 Frauen und Männer eine entsprechende Tätigkeit aus, dies ist ein Zuwachs von 22.900 oder 2,5 Prozent zum Mai 2015. Entlastend wirken aber auch die arbeitsmarktpolitischen Instrumente, mit denen wir beispielsweise über die klassische berufliche Weiterbildung bzw. Umschulung oder Praktika den Fachkräftebedarf der Unternehmen bedienen möchten.

Die Dynamik am Arbeitsmarkt zeigt sich ebenfalls bei den gemeldeten freien Stellen. 15.465 freie Jobs stehen derzeit zur Verfügung, fast alle sind sozialversicherungspflichtig, nämlich 15.115. Damit liegen wir nur um 5 freie Stellen unter dem Jahreshöchstwert vom Juli 2015.

Am Ausbildungsmarkt herrscht gleichfalls Bewegung. Seit Oktober vergangenen Jahres wurden der Arbeitsagentur 10.647 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet, 633 bzw. 6 Prozent mehr als 2015. Davon ist ein Drittel unbesetzt, 3.364 Plätze. Deutlich über die Hälfte der ursprünglich 8.529 gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber sind versorgt. Lediglich 3.547 suchen noch nach der passenden Ausbildung. Obwohl am 1. August das neue Ausbildungsjahr beginnt, sind die Chancen dennoch gut, etwas später in diesem Jahr in eine Berufsausbildung zu starten. Denn auch im September und sogar noch im Oktober kann mit einer Ausbildung begonnen werden. Deshalb appelliere ich an Eltern und Jugendliche, die Sommerferien weiterhin für die Ausbildungsplatzsuche zu nutzen. Unterstützung und Beratung bietet hierzu die Berufsberatung der Arbeitsagentur“.

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