Appell für Flüchtlingskinder

Hamburger Appell „Schule für geflüchtete Kinder und Jugendliche“ veröffentlicht – Viele prominente Hamburgerinnen und Hamburger unterstützen GEW-Initiative

Geflüchtete Kinder und Jugendliche sind selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft. Die Bemühungen des Senates und der Schulbehörde bei der Integration der Geflüchteten sind zu begrüßen, dennoch gibt es noch Probleme, die einer gelungenen schulischen (Aus)Bildung im Wege stehen. Es muss nun darum gehen, die richtigen Weichen für inklusive Bildung zu stellen, um das Recht auf Bildung auch für alle benachteiligten und geflüchteten Kinder und Jugendlichen zu verwirklichen.

Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat die GEW Hamburg einen Hamburger Appell „Schule für geflüchtete Kinder und Jugendliche“ vorgelegt, der in den letzten Wochen von einer Reihe prominenter Hamburgerinnen und Hamburger erstunterzeichnet wurde. Zu diesen gehören:
•Anja Bensinger-Stolze, (Vorsitzende Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hamburg)
•Berthold Bose (Landesbezirksleiter verdi Hamburg)
•Peter Bremme (Gewerkschaftssekretär, verdi Hamburg)
•Oke Göttlich (Präsident des FC St.Pauli von 1910 e.V.)
•Prof. Dr. Simon Güntner (HAW Hamburg)
•Olaf Harms (Vorsitzender des Landesbezirksvorstands verdi Hamburg)
•Dora Heyenn (MdBHH)
•Michael Joho (Einwohnerverein St. Georg, Refugees Welcome St. Georg)
•Katja Karger (Vorsitzende DGB Hamburg)
•Prof. Dr. Ingrid Lohmann (Universität Hamburg)
•Gudrun Nolte-Wacker (Leiterin Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt, ev.-luth. Kirche in Norddeutschland)
•Christina Röthig (GWA Gemeinwesenarbeit St. Pauli)
•Heike Sudmann (für alle Mitglieder der Fraktion Die LINKE, MdBHH)
•Helga Treeß (stellv. Vorsitzende der Patriotischen Gesellschaft)
•Joachim Tröstler (Stadtteilpastor Hamburg-Langenhorn)
•Klaus Wicher (Landesvorsitzender des Sozialverbandes Deutschland e. V., LV Hamburg)

„Junge Geduldete sollen künftig eine für die gesamte Zeit der Ausbildung geltende Duldung erhalten. Dies ist – gegenüber der bisherigen Regelung – ein zu begrüßender Schritt. Gleichwohl wird damit die mit der Duldung verbundene Rechtsunsicherheit für die Auszubildenden und die Unternehmen nicht beseitigt. Erforderlich wäre eine Aufenthaltserlaubnis für die Zeit der Ausbildung und die anschließende Arbeitsplatzsuche außerhalb des Duldungssystems.“

Katja Karger (Vorsitzende DGB Hamburg)

„Bildung ist ein wichtiger Schlüssel zur Integration von Flüchtlingen. Sie macht stark, kritisch und selbstständig. Deshalb müssen wir in die Ausbildung der Kinder von Flüchtlingen investieren, damit sie ihren Platz in der Gesellschaft finden können. So wird die Integration der Kinder von Zuwanderern praktisch: Sie beginnt im Klassenzimmer und endet im Idealfall an der Werkbank oder am Schreibtisch. Je früher Kinder und Jugendliche die Sprache, die Werte und Chancen in ihrem neuen sozialen Umfeld entdecken, umso schneller gelingt ein Miteinander mit Respekt und auf Augenhöhe: In der Schule, im Studium, am Arbeitsplatz.“

Klaus Wicher, Landesvorsitzender des Sozialverbandes Deutschland e. V., LV Hamburg

„Bildung ist der Schlüssel zur Integration. Wir fordern den Senat auf, jetzt die richtigen Weichen zu stellen. Das bedeutet, eine gleichmäßige Verteilung der geflüchteten Kinder und Jugendlichen in der Stadt und an den Schulen sicherzustellen, eine schnelle Integration in den Regelbetrieb zu fördern, alle Schulabschlüsse für alle zu ermöglichen, das Recht auf Bildung sofort zu verwirklichen, das Kindeswohl in den Vordergrund zu stellen sowie, eine gute Personalausstattung zu gewährleisten.“ Anja Bensinger‐Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg

„Wir haben eine breite Welle der Solidarität in Hamburg erlebt, als wir die vielen Geflüchteten aufgenommen haben. Nun müssen wir für diejenigen, die hier eine neue Heimat gefunden haben, auch eine gute Integration sicherstellen. Das liegt im Interesse der zugewanderten neuen Bürger_innen und auch in Interesse Hamburgs. Die Integration muss insbesondere bei den Kindern schnell und mit guten Erfahrungen beginnen. Der gut organisierte Zugang zur Bildung über unsere Schulen ist da ein wichtiger Baustein.“

Berthold Bose, Landesbezirksleiter verdi Hamburg

Ein Gedanke zu „Appell für Flüchtlingskinder“

  1. Damit die EU nicht an der Flüchtlingskrise zerbricht und die Reisefreiheit im Schengenraum weiterlebt, gibt es nur einen Ausweg: eine gemeinsame europäische Antwort auf die Flüchtlingskrise. Mit einem wirksamen Schutz der europäischen Außengrenzen. Mit einer gerechteren Verteilung von Flüchtlingen und der Option, dass die unwilligen Länder sich anfangs freikaufen können. Und mit mehr europäischem Engagement in Syrien und an anderen Krisenorten.

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