Altona: Weihnachtsmarkt – aber nicht für alle

Zahlreiche Buden mit Geschenkideen und vielerlei kulinarischen Angeboten in der hübsch illuminierten Ottenser Hauptstraße verkünden Ende November Anfang Dezember alle Jahre wieder die Weihnachtszeit. Leider können manche Menschen den Duft von Mandeln und Glühwein auf dem Ottenser Weihnachtsmarkt nur unter erschwerten Bedingungen genießen. „Die erforderlichen Installationen sind oft ein Ärgernis für Besucher und Passanten, weil sie häufig die Laufwege kreuzen und vor allem Menschen mit Gehbehinderungen den Besuch erschweren“, sagt Antje Mohr, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Altona, und denkt dabei insbesondere auch an Rollstuhl- und Rollatorfahrer.

Die bisherige Praxis, die Installationsleitungen mit Kabelkanälen ebenerdig abzusichern, stelle aufgrund der hohen Steigung der Kabelkanäle und des hohen Besucheraufkommens für Gehbehinderte eine unüberwindbare Barriere dar. Diese würden nicht nur den Besuch des Weihnachtsmarktes erheblich erschweren, sondern auch die Nutzbarkeit der Ottenser Hauptstraße als Verkehrsweg einschränken, so Antje Mohr weiter.

„Wir als SPD-Fraktion sehen hier Handlungsbedarf. Wir fordern mit einem Antrag in der kommenden Bezirksversammlung, bei der Genehmigung des Weihnachtsmarktes in der Ottenser Hauptstraße die Anlage der Versorgungsleitungen so zu gestalten, dass Querungen der Wege vermieden beziehungsweise nur noch in Form von Kabelbrücken mit ausreichender Höhe genehmigt werden“, begründet Mark Classen, baupolitischer Sprecher der SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Altona, den Antrag.

Sollte im Ausnahmefall eine ebenerdige Querung von Installationsleitungen unabdingbar sein, so sei diese mit einer kontrastreich markierten Asphaltabdeckung mit maximal sechs Prozent Steigung zu versehen. Des Weiteren sei der Veranstalter zu verpflichten, während der gesamten Öffnungszeit des Weihnachtsmarktes ein behindertengerechtes WC vorzuhalten. „Insgesamt ist bei der zukünftigen Umgestaltung der Ottenser Hauptstraße zu prüfen, ob durch die Verlegung beziehungsweise Neuanlage von Versorgungsleitungen im Straßenbereich die Barrierefreiheit von zukünftigen Sondernutzungen in dem Bereich gefördert werden kann“, denkt Mark Classen schon in die Zukunft. „Die barrierefreie Zugänglichkeit der Verkaufsstände auf dem Ottenser Weihnachtsmarkt und bei anderen Veranstaltungen muss zur Auflage gemacht werden“, setzt sich Antje Mohr für Menschen mit Gehbehinderungen ein.

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