Altenpflege in Deutschland

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kann in der Altenpflege keine Anzeichen für eine Verbesserung in der Patientenversorgung, bei der Entlohnung und der Arbeitssituation ausmachen.
„Die Arbeitgeber müssen endlich mit deutlich mehr Personal und besserer Entlohnung die Attraktivität der Altenpflege nachhaltig verbessern. Gesundbeten hilft nicht weiter“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler am Dienstag. Sie widersprach damit Angaben der privaten Arbeitgeber, die eine Verbesserung der Gesamtsituation festgestellt haben wollen.

Insgesamt fehlten in der Altenpflege auf mittlere Sicht bis zu 140.000 ausgebildete Pflegekräfte, um die wachsende Anzahl der Pflegebedürftigen künftig angemessen versorgen zu können. Pro Jahr müss-ten dafür rund 10.000 Altenpflegerinnen und –pfleger zusätzlich ausgebildet werden. Davon sei die Branche weit entfernt. „Die Probleme der privaten Arbeitgeber sind hausgemacht. Die Ausbildung wurde vorsätzlich vernachlässigt, um Kosten zu sparen. Im Vergleich zu anderen qualifizierten Tätigkeiten wird die Altenpflege zudem häufig zu schlecht bezahlt, weil sich gerade die privaten Arbeitgeber weigern, Tarifverträge abzuschließen“, kritisierte Bühler. Altenpflege sei eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit. Die psychische und physische Belastung sei groß. Das müsse entsprechend honoriert werden. Dagegen versuchten die privaten Träger, sich durch niedrige Löhne Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.

Gleichzeitig sei allerdings auch die Politik in der Pflicht. ver.di fordert gesetzliche Vorgaben für eine ausreichende Personalausstattung. Auch die Finanzierung der Pflege müsse endlich auf eine stabile Basis gestellt werden: „Auf mittlere Sicht kommen wir im Interesse der Pflegebedürftigen um eine Pflegevollversicherung nicht herum“, betonte Bühler.

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