Aktion gegen Samstagsarbeit in Kundenzentren

Am Dienstag, den 12. Dezember wird die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) im Hamburger Rathaus eine Unterschriftenliste gegen Samstagsarbeit in den Kundenzentren der Bezirke überreichen. Über 2000 Beschäftigte und Unterstützer haben unterschrieben und richten sich mit ihrer Forderung an Hamburgs ersten Bürgermeister Olaf Scholz. Hintergrund der Aktion ist das Vorhaben des Senates der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH), in dem Kundenzentrum des Bezirksamtes Mitte Samstagsarbeit einzuführen. Von diesem Vorhaben sind alle Beschäftigten der Hamburger Kundenzentren betroffen, da sie zur Abdeckung der Samstagsöffnung im Bezirksamt Mitte eingesetzt werden könnten. ver.di kritisiert die geplante Samstagsarbeit und weist auf die ohnehin schon zusätzliche Belastung für die Beschäftigten durch neueingeführte Schichtarbeit in den Kundenzentren hin.

„Es reicht! Wir lehnen die Samstagsarbeit in den Kundenzentren grundsätzlich ab und erwarten von den politisch Verantwortlichen, dass auf die geplante Einführung verzichtet wird“, sagt Sieglinde Frieß, Fachbereichsleiterin Bund, Länder und Gemeinden bei ver.di Hamburg. „Ich sehe keinen Bedarf dafür, mit Arbeit am Samstag die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten noch schwieriger zu machen. Es gibt keinen Nachweis für die Notwendigkeit und es ist sinnvoll, erst einmal die Umsetzung der erweiterten Öffnungszeiten auszuwerten und nicht weitere Schnellschüsse zu initiieren“, so Frieß.

Zum Hintergrund
Ab Januar 2018 wird in den Kundenzentren der Bezirke in mehreren Schritten Schichtarbeit eingeführt. Die Kundenzentren haben dann von Montag bis Freitag in der Zeit von 07:00 bis 19:00 Uhr geöffnet. Dies entspricht einem bürgerschaftlichen Ersuchen und dem Projekt zur Neuorganisation der Kundenzentren, befristet bis zum 31. Dezember 2018. Die Kundenzentren waren immer wieder großes Thema in der Öffentlichkeit wegen langer Warteschlangen, besonders im Sommer, und mehrwöchigen Wartezeiten für online zu vereinbarende Termine. Ursache war der Abbau von Personal, was hoch belastete Arbeitsbedingungen für die Kolleginnen und Kollegen und Unzufriedenheit für die Bürgerinnen und Bürger zur Folge hatte. Durch viel öffentlichen und gewerkschaftlichen Druck wurde im Jahr 2016 endlich mehr Personal in den Kundenzentren eingestellt, so dass sich im Sommer 2017 die Situation endgültig entspannte. Auch die Terminvergabe kann jetzt oft sehr kurzfristig geregelt werden.

Die jetzige Einführung von Schichtarbeit ist für die Beschäftigten eine erneute große Belastung, die Notwendigkeit dafür wurde niemals nachgewiesen. 60 Stunden Öffnungszeit der Kundenzentren in der Woche könnten bereits zu einem Überangebot an Terminen führen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.