Airbus in Hamburg: Zu viel Leiharbeit

Rund 800 Beschäftigte von Airbus und Zulieferern haben in Hamburg für eine Begrenzung der Leiharbeit demonstriert. „Die Arbeitgeber wollen über die Leiharbeit eine neue Billiglohnlinie durchsetzen“, sagte der Zweite Vorsitzender der IG Metall Detlef Wetzel auf der Kundgebung in Hamburg.

Er forderte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen deshalb auf, die EU-Leiharbeitsrichtlinie umzusetzen: „Damit kommen wir gleichem Lohn für gleiche Arbeit ein Stück näher. Leiharbeitnehmer haben genauso ein Recht auf ein gutes Leben wie jeder andere auch.“ Besonders betroffen sei die junge Generation, die durch die Leiharbeit in Perspektivlosigkeit rutsche. „Für die Politik ist es höchste Zeit zu handeln. Wir brauchen mehr Sicherheit durch reguläre Jobs“, forderte Wetzel.

„Auch Airbus hat viel zu lange und viel zu sehr auf Leiharbeit gesetzt“, kritisierte die Bezirksleiterin der IG Metall Küste, Jutta Blankau. Von den 21.000 Beschäftigten in Deutschland seien rund 5.000 Leiharbeiter. „Das ist mit Auftragsschwankungen nicht zu rechtfertigen. Wir werden jetzt noch stärker darauf drängen, dass mehr Kolleginnen und Kollegen einen festen Vertrag bekommen“, erklärte die Gewerkschafterin. Durch die Stärke der IG Metall sei bei Airbus der Grundsatz „Gleiche Arbeit – gleiches Geld“ durchgesetzt worden. „Wir befürchten aber, dass dieser durch die Ausweitung von Werkverträgen immer häufiger umgangen wird“, so Blankau.

Die große Beteiligung von Leiharbeitern an der Kundgebung wertet sie als eindeutiges Zeichen: „Bei ihnen wächst der Unmut. Nach teilweise sieben oder acht Jahren in der Leiharbeit fordern sie von ihrem Arbeitgeber eine sichere Perspektive.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.