Abendblatt-Umfrage: Mehrheit für Schulreform

Ja, diese Umfragen….jetzt konstatiert sogar das Abendblatt, dass eine nicht unerhebliche Mehrheit der Hamburgerinnen und Hamburger für die Primarschule stimmen würden. Das hat das Institut Psephos ermittelt, wie man online nachlesen kann.

Allerdings knüpfen die Befragten ihre Zustimmung an eine entscheidende Bedingung: Das Elternwahlrecht muss bleiben, dann eben nach Klasse sechs. Ob sie dafür auch in Kauf nehmen wollen, dass ihre Kinder (wie bisher) anschließend ganz ohne Elternmitwirkung sitzenbleiben und abgeschult werden können, ist nicht bekannt – danach wurde nicht gefragt.

Das sind die Ergebnisse in Zahlen, so, wie sie das Abendblatt veröffentlicht:

Würde über die von der schwarzgrünen Koalition vorgelegte Reform abgestimmt, würden 45 Prozent „sicher dagegen“ und nur 34 Prozent „sicher dafür“ stimmen. 15 Prozent sind unentschieden, sechs Prozent schweigen ganz.

Würde aber das Elternwahlrecht erhalten, ändert sich das Bild: Dann wären nur noch 25 Prozent „sicher dagegen“, aber 54 Prozent für die Primarschule.

Was ist das Fazit? Die Mehrheit der Eltern will ihre Kinder nicht nach Klasse vier auf einer weiterführenden Schule sehen, und eine Mehrheit misstraut Lehrerinnen und Lehrern hinsichtlich der Beurteilung der eigenen Kinder. Ein Ergebnis, das nachdenklich machen sollte.

7 Gedanken zu „Abendblatt-Umfrage: Mehrheit für Schulreform“

  1. Auch ich würde der Einführung der Primarschule
    zustimmen , wenn das Elternwahlrecht erhalten bleibt und beste Vorbereitung der Kinder für die weiterführende Schule, gewährleistet wäre. Dazu gehört auch die rechtzeitige Einführung von Englischunterricht und die 2. Fremdsprache.
    Claudia Thieme

  2. @claudia

    Wären Sie auch mit dem jetzigen Senatsvorschlag einverstanden, dass ein gymnasiales Probejahr nur für Kinder ohne Gymnasialempfehlung gelten soll? Da ist doch ein gewisses Ungerechtigkeit dabei, oder? Das zumindest argumentieren die Reformgegner, womit sie ja nicht ganz Unrecht haben (jedoch wie die SPD ohne andere Lösungen anzubieten).

    Aber eine andere Lösung fällt mir jetzt auch nicht ein, was ansatzweise dem Wunsch eines Elternwahlrechtes beinhaltet, aber nicht dazu führt, dass die Gymnasien überlaufen und damit die Stadtteilschule einen schweren Start hat.

    Was meinen Sie?

  3. @Roman Dudley
    Ich bin ja nicht gefragt, aber: Dieses gymnasiale Probejahr sehe ich wie eine zweite Chance. Erste Chance, sechs Jahre Primarschule, Gymnasialempfehlung, fertig.
    Keine Gymnasialempfehlung, dann zweite Chance: Das Probejahr. Was ist daran falsch, bzw.: Warum sollen die, die es im ersten Anlauf geschafft haben, noch einmal geprüft werden? „Drin ist drin“, würde ich sagen.

  4. Entweder es gibt die Nachprüfung für alle oder für keinen Schüler. Warum sollte ein Schüler, der zwar eine Gymnasial-Empfehlung hat, aber (aus welchen Gründen auch immer) klar scheitert immer auf dem Gymnasium bleiben dürfen, während derjenige, der – weil ihm die Grundschullehrer z.B. zuwenig zutrauen – die ständige Angst vor der Nachprüfung haben muß?

  5. @Ohlsdorfbürger

    Ich stell’s mir wie eine ganz normale Prüfung vor: Wer es in sechs Grundschul(Primarschul-)jahren zur Gymnasialempfehlung bringt, hat bestanden, ist dabei und darf es auch bleiben. Eine bestandene Prüfung muss man nicht wiederholen.

    Wer es hingegen in den sechs Jahren noch nicht schafft, bekommt eine zweite Chance und hat ein ganzes weiteres Jahr Zeit, zu beweisen, dass er doch das Zeug dazu hat: Das hieße woanders „Nachprüfung“. Wenn das dann noch immer nicht klappt, muss das Kind halt zur Stadtteilschule, was ja übrigens kein Nachteil sein muss.

  6. Hier wird doch nur entschieden, ob das Kind nach der 12,Klasse Abitur machen kann (auf dem Gymnasium) oder nach 13 Jahren (auf der Stadtteilschule). Wo ist das Problem?

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