Abendblatt: Entlassungen zurücknehmen!

Nicht etwa, dass wir nun plötzlich anfingen, das Abendblatt zu lieben: Es gibt noch immer jede Menge guter Gründe, dies nicht zu tun. Aber gleich 32 RedakteurInnen auf einen Streich zu feuern, ist erstens superhart und lässt zweitens befürchten, dass es in Teilen zu Lasten der Qualität geht. So sieht’s auch die LINKE, die wohl kaum verdächtigt wird, zu den Fans der konservativen Regionalzeitung zu gehören.

Stellenabbau Hamburger Abendblatt: LINKE fordert Rücknahme der Entlassungen

Mit Befremden hat die Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft zur Kenntnis genommen, dass 32 Redakteure und Redakteurinnen es Hamburger Abendblatts ihren Job verlieren sollen.

„Das kann nicht ohne Folgen für die Vielfalt der Berichterstattung bleiben“, befürchtet Kersten Artus, medienpolitische Sprecherin der Fraktion. „Die Stadt Hamburg erfährt bislang täglich durch das Abendblatt, was los ist, was die Menschen politisch und menschlich bewegt, was in Bürgerschaft und Senat gerade aktuell ist. Eine seriöse, qualitativ hochwertige Berichterstattung ist die Basis der Demokratie. Wenn Springer sich auch künftig noch einigermaßen glaubwürdig zum Medienstandort Hamburg bekennen will, sollte der Konzern die Stellenkürzungen beim Hamburger Abendblatt zurücknehmen.“

Artus kritisiert in diesem Zusammenhang auch die Kürzungen bei den Regionalausgaben in Ahrensburg, Harburg und Pinneberg: „Die Pressevielfalt vor Ort darf nicht allein den Anzeigenblättern überlassen werden. Für viele Menschen sind die Regionalausgaben die wichtigste Informationsquelle.“

Artus kritisiert zudem den unangemessenen Umgangston und Stil des Chefredakteurs: „MitarbeiterInnen von heute auf morgen rauszuschmeißen und das in Form einer Kabinenansprache anzukündigen, lässt den gebotenen Respekt für das Engagement und Leistung der MitaberbeiterInnen vermissen. Zeitungsmachen hat wenig mit Fußball zu tun. Aber kaum ein Verein würde sich so einen Umgang mit seinen Spielern leisten. Der Springer-Vorstandsvorsitzende Herr Dr. Matthias Döpfner ist hier gefordert, diesem herrschaftlichem Treiben Einhalt zu gebieten.“

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