900 Beschäftigte streiken in Norddeutschland

Mehr als 900 Beschäftigte der norddeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie haben sich in dieser Woche an bundesweiten Warnstreiks beteiligt. Proteste gab es bei dem Autozulieferer Autoliv in Elmshorn, bei Autoflug in Rellingen (beide Kreis Pinneberg) und der Norddeutschen Teppichfabrik in Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg). In Elmshorn legten 500, in Rellingen 150 und in Geesthacht 250 Beschäftigte an unterschiedlichen Tagen die Arbeit für mehrere Stunden nieder.

„Die Beschäftigten sollen sich mit einer Nullrunde zufrieden geben. Das ist eine Frechheit“, sagt die Bezirksleiterin der IG Metall Küste, Jutta Blankau. Die Arbeitgeber hatten sechs Nullmonate, sechs verschiebbare Einmalzahlungen von je 20 Euro und danach eine ebenfalls verschiebbare Entgelterhöhung von 1,5 Prozent angeboten. Im Extremfall würde das für die Beschäftigten bedeuten: 24 Monate keine Erhöhung der Entgelte. Blankau forderte die Arbeitgeber deshalb auf, ihr Angebot in der nächsten Verhandlungsrunde am Montag, 9. März, nachzubessern. „Sonst wird sich der Tarifkonflikt verschärfen und die IG Metall Küste zu weiteren Protesten aufrufen“, so die Gewerkschafterin.

Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie eine Erhöhung der Entgelte und der Ausbildungsvergütungen um 5,5 Prozent. Zudem verlangt die Gewerkschaft eine Vereinbarung über die zukünftige Ausgestaltung der Altersteilzeit und eine verbindliche Regelung zur Übernahme der Ausgebildeten. Der Tarifvertrag ist am 28. Februar 2009 ausgelaufen. In der Textil- und Bekleidungsindustrie arbeiten bundesweit rund 100.000 Beschäftigte, davon rund 5.000 im Bezirk Küste.

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