40 Mio. Euro für digitale Lehr- und Lernmittel für Hamburgs Schulen

Es ist soweit: Hamburgs Schulen können jetzt für insgesamt rund 40 Millionen Euro aus dem „DigitalPakt Schule“ zwischen der Bundesregierung und den Ländern Notebooks, Tablets, Mikrocomputer für die Schülerinnen und Schüler sowie digitale Tafeln (Displays, Beamer) für die Unterrichtsräume kaufen.

Zur Auswahl stehen zahlreiche verschiedene Geräte von verschiedenen Anbietern, die im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag bekommen haben. Am 3. und 4. Februar stellen die Anbieter sämtliche Geräte auf einer hauseigenen Messe im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) vor. Dort können die Schulen die Endgeräte und die Präsentationstechnik vor dem Kauf noch einmal testen. Grundsätzlich können die Schulen bei den mobilen Endgeräten zwischen Microsoft und Apple wählen. Nach dem „Großeinkauf“ werden in den allgemeinbildenden Schulen zusätzlich zu den bestehenden Computern weitere über 30.000 Laptops oder Tablets zur Verfügung stehen. Zudem können bis zu 10.000 Klassen- und Fachräume mit Präsentationsgeräten ausgestattet werden.

Schulsenator Ties Rabe: „Auf der Grundlage der im Rahmen der europaweiten Ausschreibung abgeschlossenen Rahmenverträge können die Schulen jetzt ‚richtig einkaufen‘ gehen. Als eines der ersten Bundesländer hat es Hamburg damit geschafft, den DigitalPakt jetzt schon umzusetzen. Wir wollen weiterhin die Digitalisierung an den Schulen vorantreiben. Es ist wichtig, dass Schülerinnen und Schüler heute auf die zunehmend hochtechnisierte Berufs- und Bildungswelt in den Betrieben und Hochschulen vorbereitet werden. Deswegen sollen künftig neben Büchern, Stiften und Arbeitsheften auch Computer, Tablet und digitale Tafeln in jedem Unterrichtsfach ganz selbstverständlich zum Unterricht dazu gehören.“

Insgesamt hatte die europaweite Ausschreibung ein Investitionsvolumen von rund 40 Millionen Euro. 18 Millionen Euro davon entfallen davon auf sogenannte mobile Endgeräte, das sind  Notebooks und Tablets. Ausgeschrieben waren hier sowohl Geräte mit der Microsoft-Windows-Technologie (Notebook, ultradünnes Notebook, Tablet) als auch Apple Geräte (Notebook und Tablet). Vier Anbieter hatten sich am europaweiten Verfahren beteiligt. Zwei Anbieter erhielten den Zuschlag. Die Tablets kosten mit den zusätzlichen schulunterstützenden Leistungen zwischen 361 und 416 Euro, die Laptops mit schulunterstützenden zusätzlichen Leistungen kosten zwischen 449 und 1.153 Euro.

Weitere Mittel im Umfang von 500.000 Euro stehen für sogenannte Microcontroller zur Verfügung. Dabei handelt es sich um Kleinstcomputer, mit denen Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 4 bis 6 einfache Programmierschritte erlernen können. Am bekanntesten ist das Modell „Calliope“, das rund 32 Euro kostet, weitere Modelle bewegen sich im Preisbereich zwischen 15 und 36 Euro. Hier sind die Schulen an keinen speziellen Anbieter gebunden.

Weitere 20,5 Millionen Euro waren für digitale Tafeln veranschlagt. Hier waren passive und interaktive Großbildschirme (Displays) mit jeweils 75 oder 86 Zoll Größe in der Preisspanne von 2.435 und 4.009 Euro sowie passive und interaktive Projektoren (Beamer) mit einer Tafel mit maximal 100 Zoll Größe in der Preisspanne von 1.249 und 1.547 Euro ausgeschrieben. Interaktive Geräte bieten die Möglichkeit, dass man durch Berührung der Projektions- oder Bildschirmfläche schreiben oder Programmierbefehle geben kann.14 Bieter hatten sich am Wettbewerb beteiligt. Drei Anbieter erhielten den Zuschlag für den Rahmenvertrag.

Die Rahmenverträge haben eine Laufzeit von zwei Jahren mit einer zweimaligen Option auf Verlängerung um jeweils ein Jahr. Die maximale Laufzeit ist somit vier Jahre. Während dieser Zeit können die Schulen frei nach Bedarf Geräte bei den Anbietern bestellen. Das Budget richtet sich nach den Klassen- und Schülerzahlen aus der aktuellen Schuljahreserhebung. Verfügt die Schule bereits über moderne und funktionstüchtige Geräte, können diese weiter verwendet werden. Wenn eine Schule deshalb ihr Budget nicht vollständig ausschöpfen muss, verbleiben die restlichen Mittel bei der Schule und können zu einem späteren Zeitpunkt für den Budgetzweck verwendet werden.

Bereits seit dem letzten Jahr läuft die Installation von WLAN in allen rund 12.500 Unterrichtsräumen. Für dieses Projekt stehen aus dem Digitalpakt bis zu 50 Millionen Euro zur Verfügung. Die Installation begann bereits im letzten Jahr in den 119 staatlichen Gymnasien und Stadtteilschulen und soll für diese Schulen 2020 abgeschlossen werden. Bereits begonnen wurde mit der Installation in den 192 Grundschulen sowie den 26 Sonderschulen, die voraussichtlich 2022 abgeschlossen werden kann.

Weil Hamburg zurzeit das einzige Bundesland ist, in dem bereits jetzt alle Schulen an das Glasfasernetz und alle Unterrichtsräume an das Netz angeschlossen sind, kann die Hansestadt deutlich stärker als andere Bundesländer in die Beschaffung digitaler Tafeln sowie Laptops und Tablets investieren. Deshalb können Hamburgs Schulen jetzt für rund 40 Millionen Euro aus dem Digitalpakt „einkaufen gehen“. Zurzeit gibt es in knapp der Hälfte aller rund 12.500 Unterrichtsräume digitale Tafeln. Ziel ist es, alle über 12.500 weitere Klassen- und Fachräume mit Präsentationsgeräten auszustatten.

Der „DigitalPakt Schule“ unterstützt die Ausstattung der Schulen für das Lernen mit digitalen Bildungsmedien. Die Bundesländer erhalten dafür vom Bund insgesamt fünf Milliarden Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren, Hamburg bekommt rund 128 Millionen Euro. Die Bundesländer ergänzen diese Zuschüsse mit eigenen Mitteln und sorgen zusätzlich für die entsprechende Lehrkräftequalifizierung und die Integration der digitalen Kompetenzen in die Bildungspläne. Aus dem „DigitalPakt Schule“ können Investitionen in die IT-Infrastruktur, insbesondere WLAN-Netze, Präsentationstechnik und in begrenztem Maße auch Endgeräte finanziert werden. Zusätzlich unterstützt der „DigitalPakt Schule“ auch landesweite IT-Vorhaben und länderübergreifende Kooperationen bei IT-Projekten.

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