40 Jahre sind (nicht) genug

Öffentliche Jubiläumsveranstaltung am 1. und 2. Juli 2016 zum Thema „40 Jahre sind (nicht) genug – Kulturpolitik weiterdenken!“

1976 wurde die Kulturpolitische Gesellschaft in Hamburg gegründet. Am 1. und 2. Juli 2016 feiert der bundesweit aktive Verband zur Entwicklung der Kulturpolitik sein 40-jähriges Jubiläum. Kulturstaatsrat Dr. Carsten Brosda spricht bei der Eröffnungsveranstaltung am Freitag, dem 1. Juli 2016 im Altonaer Rathaus ein Grußwort. Neben diesen Jubiläumsfeierlichkeiten gibt es am 2. Juli 2016 ein vielfältiges kulturpolitisches Programm in der Altonaer MOTTE mit vier Workshops, einem Open Space und weiteren Angeboten. Das Stadtteilkulturzentrum, dessen Entstehung eng mit der Kulturpolitischen Gesellschaft verbunden ist, wurde ebenfalls vor 40 Jahren gegründet. Alle Veranstaltungen sind öffentlich (Anmeldung unter www.kupoge.de/40-jahre).

Kulturstaatsrat Dr. Carsten Brosda: „Die Kulturpolitische Gesellschaft ist vor 40 Jahren angetreten, eine ‚neue Kulturpolitik‘ zu etablieren, die Kultur für alle zugänglich macht und kulturelle Bildung ins Zentrum rückt. Dieser Impuls gewinnt bis heute immer weiter an Relevanz. Er zielt auf das, was unsere vielfältige Gesellschaft im Innersten zusammenhält. Es ist auch der Arbeit der Kulturpolitischen Gesellschaft und der Stadtteilzentren wie der MOTTE zu verdanken, dass wir die Fragen kultureller Teilhabe an vielen Stellen so engagiert bearbeiten und auch in der Zukunft Zugänge zu Kultur öffnen können.“„Kultur für alle“

Vor 40 Jahren formierte sich unter den Schlagworten „Neue Kulturpolitik“ und „Kultur für alle“ eine neue Bewegung, die eine Neuausrichtung der Kulturpolitik im Sinn hatte: Statt um Eliten, Hochkultur und Exklusivität ging es darum, die Kultur zu öffnen, sie mit dem Alltag der Menschen zu verbinden (Soziokultur) und sie vor allem für alle Menschen zugänglich zu machen. Kulturpolitik erlebte in der Folge, vorangetrieben durch kommunale Vordenker wie Hilmar Hoffmann, Hermann Glaser oder Alfons Spielhoff, eine enorme Aufwertung hin zu einem der zentralen Querschnittsthemen der Kommunalpolitik und leistete zentrale Impulse auch in andere Bereiche hinein, wie etwa die (kulturelle) Bildung. Diese Entwicklung hat der Kulturpolitischen Gesellschaft als bundesweit aktivem Mitgliederverband, aber auch Stadtteilzentren wie der MOTTE in Altona, den Weg bereitet.

Die Kulturpolitische Gesellschaft

Die Kulturpolitische Gesellschaft (KuPoGe) ist ein bundesweiter Zusammenschluss von aktuell rund 1.500 kulturpolitisch interessierten und engagierten Menschen aus den Bereichen Kulturarbeit, Kunst, Politik, Wissenschaft, Publizistik und Kulturverwaltung. Sie versteht sich als offenes Netzwerk und diskursive Plattform mit dem Ziel, die kulturelle Demokratie weiterzuentwickeln und die Freiheit der Künste zu schützen. Dazu entwickelt sie Leitbilder und Zielsetzungen für die Kulturpolitik. Als Impulsgeberin für Reformprozesse, die aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen aufgreift, ist die Kulturpolitische Gesellschaft insofern auch eine Innovationsagentur für neue kulturpolitische Programme und Konzepte, Trägerschaftsstrukturen und Finanzierungsmodelle.

Sie ist außerdem Trägerin des Instituts für Kulturpolitik, der Kontaktstelle Deutschland »Europa für Bürgerinnen und Bürger« (KS EfBB) sowie des Creative Europe Desk KULTUR (ehemals Cultural Contact Point Germany), der deutschen Kontaktstelle für Kulturförderprogramme der EU.

Die Kulturpolitische Gesellschaft wurde 1976 in Hamburg gegründet und hat ihren Sitz nach Stationen in Bonn, Köln und Hagen seit 1996 wiederum in der Bundesstadt Bonn. Gründung und Aufbau der Vereinigung waren seinerzeit durch das Motiv bestimmt, das reformpolitische Engagement der 1970er-Jahre (Stichwort: „Mehr Demokratie wagen“) auch im Kulturbereich zu Geltung zu bringen.

Ihre Mitglieder verstehen sich als kulturpolitische Arbeitsgemeinschaft, die sich in den alten und neuen Bundesländern für eine zeitgemäße und demokratische Kulturpolitik engagiert, damit Kunst und Kultur die ihr angemessene Förderung in der Gesellschaft erfahren können.

Die MOTTE

Die MOTTE ist seit 1976 Ideenagentur und aktiver Kooperationspartner in Hamburg. Veranstaltungs-, Kurs- und Werkstattangebote richten sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Förderung von Medienkompetenz und kultureller Bildung sowie Projekte in der Berufsorientierung wurden von der MOTTE zu Schwerpunkten entwickelt. Die MOTTE versteht sich als Impulsgeber und Intermediär in der Stadt(teil)entwicklung. Interdisziplinäre Projekte werden auch international in unterschiedlichsten Kooperationsverhältnissen umgesetzt.

Die MOTTE hat den gesellschaftlichen Wandel in der Stadt aktiv begleitet und mitgestaltet. Ziele und Werte der Soziokultur werden zunehmend beachtet, wenn es um Rahmenrichtlinien von Kinder- und Jugendkultur, nachhaltige Quartiersentwicklung oder um die Rolle der Kultur als Impulsgeber in der Stadtplanung geht. Die MOTTE hat sich in diesem Prozess professionalisiert und bleibt ein Dynamo in Altona und Hamburg. Nachbarschaftliche Atmosphäre und weltoffenes Flair, die Stimmung von Aufbruch und Engagement prägen die Menschen, die sich mit der Arbeit und dem Wirken der Soziokulturellen Zentren verbunden fühlen.

Das 40-jährige Jubiläum der Kulturpolitischen Gesellschaft und der MOTTE wird unterstützt von der Stiftung Mercator, der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., der Koerber-Stiftung, der Handelskammer Hamburg, der Kulturbehörde Hamburg und vom Bezirksamt Altona.

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