2000 Klinikbeschäftigte legten die Arbeit nieder

Warnstreik bei Asklepios, UKE und Herzzentrum – mehr als 2.000 Beschäftigte nehmen heute ihr Recht auf Arbeitskampf wahr: „Was für ein schöner Montag“, sagte ver.di-Fachbereichsleiterin Hilke Stein zu Beginn der Warnstreikkundgebung vor dem Gewerkschaftshaus.

Mehr als 2.000 Beschäftigte aus den Asklepios Kliniken Hamburg, dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und dem Universitären Herzzentrum hatten die Arbeit neidergelegt, um für höhere Löhne und mehr zu demontsrieren. „Trotz massiver Einschüchterungen und Bedrohungen von Seiten der Arbeitgeber sind viele Kolleginnen und Kollegen unserem Warnstreikaufruf gefolgt. Sie machen deutlich, dass sie am Reingewinn der Krankenhäuser beteiligt werden wollen und tragen ihre berechtigte Forderung nach mehr Geld für alle sichtbar auf die Straße – und sie nehmen ihr Recht auf Warnstreik in Anspruch. Dies ist ein gutes Zeichen und ein deutliches Signal in Vorbereitung der morgigen Verhandlungsrunde. Die Kolleginnen und Kollegen erwarten ein faires Angebot. Ansonsten werden sie wieder auf die Straße gehen. Ihre Bereitschaft dazu haben sie heute unter Beweis gestellt“, sagte Stein.

ver.di-Landeschef Wolfgang Rose hat in seiner Rede auf der Warnstreikkundgebung den Senat als Miteigentümer der Asklepios Kliniken und Alleineigentümer des UKE aufgefordert, für Bewegung in den Tarifverhandlungen zu sorgen. Ziel der Arbeitnehmer sind u.a. 6,5 Prozent und mindestens 200 Euro mehr Lohn, faire Eingruppierungen sowie ein Plus von 100 Euro für die Auszubildenden.

„Allein bei Asklepios wurden mehr als 50 Millionen Euro Gewinn gemacht im letzten Jahr – die Beschäftigten haben Anspruch auf einen fairen Anteil. Die Stadt ist weiter in der Verantwortung bei den Krankenhäusern: beim UKE voll, bei Asklepios mit 25,1 Prozent. Dass 25,1 Prozent eine „strategische Beteiligung“ sein soll, das hören wir ja fast täglich, wenn es um die Beteiligung an den Energienetzen geht. Wenn das stimmt, dann erwarten wir auch vom Senat, dass er jetzt seinen strategischen Einfluss geltend macht, um endlich einen ordentlichen Abschluss für die Beschäftigten in den Krankenhäusern zustande zu bringen“, sagte Rose in seiner Rede an die Streikenden vor dem Gewerkschaftshaus: „Was bisher angeboten wurde, reicht hinten und vorne nicht. Wir erwarten jetzt Bewegung am Tariftisch. Sonst war das heute erst der Anfang.“

Schon jetzt gebe es in Hamburg einen wachsenden Fachkräftemangel in der Pflege, so Rose: „Wer jetzt nicht gute Arbeitsbedingungen und angemessene Bezahlung anbietet, hat später das Nachsehen. Die Qualität einer Gesellschaft und einer Stadt misst sich nicht in erster Linie an ihren Prachtbauten wie der Elbphilharmonie, sondern daran, wie sie mit ihren kranken und pflegebedürftigen Menschen umgeht.“

In allen Branchen gehe es jetzt um ein Ende der Lohnzurückhaltung, so der ver.di-Landeschef: „Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und auch der Krankenhäuser haben über viele Jahre Extraopfer gebracht. Sie mussten im vergangenen Jahr sogar einen Reallohnverlust von 0,6 Prozent hinnehmen. Jetzt ist es höchste Zeit für ordentliche Lohnsteigerungen auch für sie. Die Schere zwischen den Einkommen in den Krankenhäusern und der privaten Wirtschaft ist in den letzten Jahren um 10 Prozent größer geworden: Da ist eine Forderung von 6,5 Prozent nicht zu hoch, sondern völlig angemessen.“ Gegen Rezession und Inflation müsse endlich durch höhere Einkommen die nötige Kaufkraft geschaffen werden.

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