IG Metall Küste fordert die Politik auf, mehr für die Gleichstellung zu tun

Aus Anlass des 100jährigen Jubiläums des Frauenwahlrechts fordert die IG Metall Küste weitere Anstrengungen der Landes- und Bundespolitik in Sachen Gleichstellung. „Vor 100 Jahren erhielten Frauen das Recht zu wählen und sich selbst wählen zu lassen. Das haben sie sich hart erkämpft. Aber dieses Recht gewährt immer noch keine gerechte Vertretung der Frauen in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Solange die Politik sich darum nicht ausreichend kümmert, müssen wir weiter um Gleichstellung kämpfen“, sagt Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste.

Der Frauenanteil im Deutschen Bundestag liegt heute bei gerade einmal 31 Prozent, in den Länderparlamenten und kommunalen Gremien meist darunter. Nur rund 26 Prozent Frauen sitzen in Aufsichtsräten. Bei der Entgeltgerechtigkeit klafft immer noch eine Lücke zwischen Mann und Frau. Frauen verdienen im Durchschnitt 21 Prozent weniger als Männer, weil sie häufiger in Teilzeit arbeiten, häufiger als Männer die Pflege der Kinder übernehmen oder auch weniger in Führungsrollen vertreten sind.

Einen Schritt nach vorne bei der Gleichstellung hat die IG Metall mit dem aktuellen Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie erkämpft. „Mit den neuen Wahlrechten zur Arbeitszeit gibt es mehr Selbstbestimmung, mehr Chancengleichheit und mehr Flexibilität für die Beschäftigten“, so Meinhard Geiken. Mit dem Recht, die Arbeitszeit auf bis zu 24 Monate für bis zu 28 Stunden zu verkürzen, ist das Recht auf Rückkehr zur Vollzeit verbunden. „Damit werden Frauen nicht weiter in unbefristete Teilzeitbeschäftigungen gedrängt, die oft zur Sackgasse werden“, so der Gewerkschafter weiter.

Auch die Wahlmöglichkeit, ein tarifliches Zusatzgeld in acht freie Tage umzuwandeln, kann für mehr Vereinbarkeit und Gerechtigkeit zwischen Mann und Frau sorgen. Von dem Recht können Beschäftigte, die sich um Kinder kümmern, Angehörige pflegen müssen oder in Schichtarbeit arbeiten, Gebrauch machen. „Männer können damit auch leichter ihre Verantwortung in der Familie übernehmen und so für mehr Gleichberechtigung sorgen“, so Bezirksleiter Geiken. „Wir werden in den Betrieben weiter auf Entgeltgerechtigkeit, gleiche Entwicklungschancen und die Vereinbarkeit von Beruf und Leben drängen. Auch 100 Jahre nach dem Kampf um das Frauenwahlrecht.“

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