100-jähriges Jubiläum der Ausbildung Sozialer Arbeit

Seit einhundert Jahren arbeiten Ausbildungsstätten für Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter zusammen, um die Forschung und Lehre in der Sozialen Arbeit und deren Entwicklung als Wissenschaft gemeinsam voranzubringen. Zu diesem Jubiläum begrüßte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank gestern Vertreterinnen und Vertreter des Fachbereichstags Soziale Arbeit mit einem Senatsempfang im Hamburger Rathaus. 

Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung: „Soziale Arbeit ist ein anspruchsvolles Berufsfeld und eine eigenständige Wissenschaftsdisziplin. Seit 100 Jahren wird sie in Hamburg und anderen deutschen Städten professionell gelehrt und erforscht. Das ist ein großer Fortschritt. Ich freue mich, dass Hamburg Gastgeberin ist für die Jubiläumstagung des Fachbereichstags Soziale Arbeit.“ 

Im Anschluss an den Senatsempfang findet an der HAW Hamburg die Jubiläumstagung des Fachbereichstags vom 22. bis 24. Mai statt. Zum Festprogramm gehören eine Podiumsdiskussion zu aktuellen Herausforderungen und Perspektiven der Sozialen Arbeit sowie die Verleihung des mit dem Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit e.V. gemeinsam ausgelobten Förderpreises für herausragende Bachelor- und Masterarbeiten. Der Fachbereichstag Soziale Arbeit kümmert sich als bundesweiter, institutioneller Zusammenschluss um die Bildung und Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Ausbildung in der Sozialen Arbeit. 

Entstehung des Fachbereichstags Soziale Arbeit

Am 24. Januar 1917 folgten Vertreterinnen von elf sozialen Ausbildungsstätten aus Hannover, Frankfurt a.M., Köln, Elberfeld, Leipzig und Mannheim der Einladung Alice Salomons von der Sozialen Frauenschule Berlin zur ersten „Konferenz der Leiter aller sozialen Frauenschulen Deutschlands“. Ziel des Treffens war der gemeinsame Austausch von Erfahrungen über die soziale Berufsausbildung. Aus dieser ersten Zusammenkunft entwickelte sich eine kontinuierliche Zusammenarbeit der Schulleitungen, bei der nach und nach immer mehr allgemein verbindliche Regeln für die Ausgestaltung der Ausbildung in der Sozialen Arbeit entwickelt und vereinbart wurden. 

Die Nazidiktatur in den 30er- und 40er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts setzte dieser aufklärerischen Berufs- und Bildungsbewegung vorerst ein Ende. Erst die 1947 wieder gegründete „Konferenz der Deutschen Sozialen Frauenschulen“ im dann geteilten Deutschland knüpfte an die überregionale Zusammenarbeit der Weimarer Republik an. Der bundesweite Zusammenschluss wurde daraufhin immer wieder umbenannt. Nach dem Mauerfall und der Etablierung der Fachhochschulen einigte man sich 1993 im wiedervereinigten Deutschland schließlich auf den Namen Fachbereichstag Soziale Arbeit. 

Dem bundesweit agierenden kollegialen Organ akademischer Selbstverwaltung gehören heute Fachbereiche und Fakultäten von staatlichen, kirchlichen und privaten Hochschulen in Deutschland an. Insgesamt vertritt der Fachbereichstag Soziale Arbeit rund 80 Mitgliedseinrichtungen. Die Vertreterinnen und Vertreter dieser Fachbereiche und Fakultäten kommen zweimal im Jahr an unterschiedlichen Orten zusammen, um aktuelle Fragestellungen aus der Disziplin und Profession Sozialer Arbeit zu diskutieren und die wissenschaftliche Aus- und Weiterbildung voranzubringen. 

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